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"Coca-Cola-Report" Foodwatch warnt: Wer viel Cola und Limo trinkt, hat ein höheres Risiko für diese Krankheiten

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1. Coca-Cola war ursprünglich eine Medizin gegen Magenverstimmungen und Kopfschmerzen.



2. Bis 1903 enthielt ein Liter Coca-Cola etwa 250 Milligramm Kokain.



3. Isländer trinken mehr Coca-Cola pro Kopf als alle anderen Völker.



4. Coca-Cola schimmerte anfangs grünlich.



5. In Cola-Getränken findet sich echte Vanille. Coca-Cola und Pepsi gelten als die weltweit größten Abnehmer echter Vanilleschoten.



6. Laut Coca-Cola hatte im Zweiten Weltkrieg jeder US-Soldat, egal, wo er war, Anspruch auf eine Coca-Cola-Flasche für fünf Cent.



7. Afri-Cola war bis zum Zweiten Weltkrieg das in Europa meistverkaufte Colagetränk.



8. In 100 ml des Trinkjoghurts Actimel sind über zehn Gramm Zucker enthalten – genauso viel wie 100 ml Coca-Cola.
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Übergewicht, Karies, Fettleber: Foodwatch hat untersucht, wie sich Softdrinks auf unsere Gesundheit auswirken. Einige Leiden auf der Liste überraschen.

Die Essensretter von Foodwatch haben in dieser Woche den "Coca-Cola-Report" vorgestellt - und viel Aufmerksamkeit dafür bekommen. In dem ausführlichen Bericht kritisieren die Verbraucherschützer den Softdrink-Hersteller für Marketing-Kampagnen mit junger Zielgruppe und geben ihm eine Mitschuld an Krankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes. Der US-Konzern sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Zu den Foodwatch-Vorwürfen hat Coca Cola eine Stellungnahme veröffentlicht.

Die Foodwatch-Experten haben im Rahmen des Reports unter anderem Belege gesammelt, wie sich zuckerhaltige Getränke auf unsere Gesundheit auswirken. Eine Auswahl der wichtigsten Erkenntnisse, die zeigt, wie der regelmäßige Konsum zuckerhaltiger Getränke unserer Gesundheit schaden kann:

1. Übergewicht und Adipositas

"Dass ein erhöhter Konsum zuckergesüßter Getränke die Entstehung von Übergewicht fördert, gilt inzwischen als belegt - sowohl im Hinblick auf Erwachsene als auch auf Kinder", heißt es im Foodwatch-Report. Dabei würde es sich nicht um die Meinungen einzelner Experten handeln, sondern um einen "wissenschaftlichen Konsens". Ihn teilen etwa die Weltgesundheitsorganisation "WHO" und die "British Medical Association".

Zuckergesüßte Getränke seien besonders kritisch zu bewerten - mehr noch als zuckerhaltige Lebensmittel, schreibt Foodwatch. "Der Grund hierfür liegt in der geringeren Sättigungswirkung von flüssigen im Vergleich zu festen Lebensmitteln."

2. Diabetes

Im "Coca-Cola-Report" zitieren die Experten eine Meta-Studie von Wissenschaftlern der "Harvard School of Public Health" aus dem Jahr 2010: Erwachsene, die ein bis zwei Dosen pro Tag konsumieren haben demnach ein 26 Prozent höheres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken als Erwachsene, die nur selten Zuckergetränke trinken. 

Im "Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2017" heißt es: "Der Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Getränke und Typ-2-Diabetes ist (...) überzeugend belegt."

3. Zahnkrankheiten wie Karies

"Der regelmäßige Konsum von Zuckergetränken schädigt die Zähne. Der Zucker sowie die den Getränken vielfach zugesetzte Säure greifen den Zahnschmelz an und fördern die Bildung von Karies", schreiben die Foodwatch-Experten.

Ähnlich beurteilt das die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV). Sie schreibt auf ihrer Seite: "Besonders gefährlich für die Zähne sind süße und saure Limonaden, aber auch 'ungesüßte' Obst- und Vitaminsäfte, da sie reichlich Fruchtzucker und Säuren enthalten."

4. Nicht-alkoholische Fettleber

Schätzungen zufolge leben in Europa etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung mit einer nicht-alkoholischen Fettleber. Diese Form der Fettleber ist an sich keine Erkrankung, kann aber zu Folgeschäden führen: Das Gewebe kann sich entzünden, vernarben, mitunter entsteht eine Zirrhose. Von einer verfetteten Leber bekommen Betroffene nur selten etwas mit - häufig erfolgt die Diagnose als Zufallsbefund bei einer Ultraschalluntersuchung.

Auf Basis von Tiermodellen und von Humanstudien wird davon ausgegangen, "dass der Konsum von gesüßten Getränken zur Entstehung der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) beiträgt", heißt es im Foodwatch-Report. Dies sei "unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Übergewicht, Adipositas und Diabetes". 

5. Herzinfarkt

Zuckergesüßte Getränke stehen laut Foodwatch-Bericht in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte: "Männer, die eine Dose (oder mehr) pro Tag trinken, haben ein 20 Prozent höheres Risiko für Herzinfarkte im Vergleich zu Männern, die selten Zuckergetränke trinken. Ähnliche Studienergebnisse liegen auch für Frauen vor."

6. Gicht

Die Gicht ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der sich zu viel Harnsäure im Blut ansammelt und Ablagerungen entstehen. Die Krankheit äußert sich durch starke Gelenkschmerzen.

Laut Foodwatch-Report besteht ein Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckergehaltiger Getränke und dem Auftreten der Stoffwechselkrankheit: "Männer, die mindesten zweimal am Tag ein Zuckergetränk konsumieren, haben ein um 85 Prozent höheres Risiko, an Gicht zu erkranken." Für die Studie wurden die Daten von 46.000 Probanden über einen Zeitraum von zwölf Jahren erfasst und ausgewertet.

Den vollständigen Report und alle Quellenangaben können Sie hier nachlesen.

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ikr

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