Frankreich Apotheken sollen HIV-Selbsttests verkaufen dürfen

Ab kommenden Sommer sollen Apotheken in Frankreich HIV-Tests verkaufen dürfen. Die Anwendung ohne ärztliche Betreuung ist umstritten.

HIV-Tests für zu Hause sollen in Frankreich ab dem kommenden Sommer verkauft werden dürfen. "Die Selbsttests werden ab dem 1. Juli 2015 in Apotheken erhältlich sein", sagte Gesundheitsministerin Marisol Touraine am Montag, dem Welt-Aids-Tag, in Paris. Die Tests, die eine HIV-Infektion in weniger als einer halben Stunde nachweisen, sollten auch Aidshilfe-Gruppen zur Verfügung gestellt werden.

Sogenannte HIV-Heimtests, bei denen etwa ein Tropfen Blut oder ein Abstrich der Mundschleimhaut untersucht wird, sind umstritten. Befürworter hoffen, dass mit den Tests sonst unerkannte Infektionen entdeckt werden - viele HIV-Positive wissen nicht, dass sie sich angesteckt haben. Mit den Selbsttests sollen zudem Menschen erreicht werden, die nicht für einen Test zum Arzt oder in ein Gesundheitsamt gehen wollen.

Gegner der Heimtests argumentieren dagegen, HIV-Tests sollten von Fachleuten vorgenommen werden und nicht von Privatleuten. Schon kleinste Anwendungsfehler könnten ein falsches Testergebnis liefern, auch könne die Qualität der Geräte nicht garantiert werden. Außerdem fehlten die ärztliche Beratung - und die psychologische Betreuung, sollte der Test positiv ausfallen. In Deutschland dürfen Heimtests nicht an Privatleute verkauft werden. Sie lassen sich aber bei meist im Ausland ansässigen Anbietern im Internet bestellen.

AFP
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