Fälle in sieben Ländern West-Nil-Fieber kostet fast 50 Menschen in Südeuropa das Leben

West-Nil-Fieber: Eine mit Blut vollgesaugte Mücke
Das West-Nil-Fieber wird vor allem von Mücken übertragen
© Patrick Pleul / DPA
Vorsicht vor Mücken in Südeuropa: Die kleinen Tiere könnten das West-Nil-Fieber übertragen. Hunderte Fälle sind bereits bekannt, zum Teil verlaufen die Infektionen sogar tödlich.

Die südeuropäischen Länder haben derzeit mit einem gefährlichen Virus zu kämpfen: Es werden verstärkt tödliche Fälle von West-Nil-Fieber gemeldet. Allein in Griechenland, Italien und Serbien sind bisher 47 Menschen an der Virusinfektion gestorben, rund 400 weitere Infektionen wurden nachgewiesen.

In Serbien gebe es inzwischen 21 bestätigte Todesfälle seit Jahresbeginn, teilten die Behörden am Mittwoch mit. In Griechenland stieg die Zahl an der Virusinfektion gestorbener Menschen innerhalb einer Woche um 5 auf 16, wie eine Sprecherin der Behörde Keelpno der Nachrichtenagentur ANA-MPA mitteilte. Zehn Tote gab es nach Angaben der Gesundheitsbehörde ISS zwischen Anfang Juni und dem 23. August in Italien.

Verdampfer oder Insektenmittel soll helfen

Die tatsächliche Zahl der Infizierten in den drei Ländern dürfte über 400 höher liegen: Die meisten Erkrankten weisen keine oder harmlose Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen auf, wie Ärzte im griechischen Staatsrundfunk erklärten. Einwohnern wurde geraten, Verdampfer oder andere Mittel gegen Insekten zu nutzen - das Virus wird hauptsächlich von Mücken übertragen. 

In Italien breitet sich der Erreger bei mehr Patienten auf das Nervensystem aus, wie aus den wöchentlichen ISS-Berichten hervorgeht. Insgesamt verliefen demnach 103 der bisher 255 bestätigten Infektionen schwer. Im gesamten Vorjahr wurden der Nachrichtenagentur Ansa zufolge insgesamt nur 55 Infektionen erfasst, 27 mit schwerem Verlauf. Nur ein Mensch starb. 

Von West-Nil-Fieber-Infektionen betroffen sind in diesem Jahr vor allem Norditalien und Teile Sardiniens. In Griechenland wurden die meisten Fälle auf der Halbinsel Peloponnes und in den ländlichen Regionen rund um Athen sowie im Gebiet um die Hafenstadt Thessaloniki erfasst. Vor allem die Hauptstadt Belgrad ist in Serbien betroffen. Auch aus Rumänien, dem Kosovo, Kroatien und Bosnien wurden bestätigte Fälle gemeldet.

West-Nil-Fieber: Das sind die Symptome

Typische Symptome des West-Nil-Fiebers sind Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Fieber. Etwa ein Drittel der Patienten bekommt einen Hautausschlag an Brust, Rücken und Armen. Seltener sind Hirnhautentzündungen. Im schlimmsten Fall verläuft die Krankheit tödlich, oft sind vor allem ältere Menschen betroffen. 

In Deutschland tritt das West-Nil-Fieber nur sehr selten auf, wobei es sich bisher immer um aus dem Ausland eingeschleppte Fälle handelte.

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