Ein Freizeitausflug wurde einem 31-jährigem Mann zum Verhängnis: Mit einem frisch gestochenen Tattoo an der Wade badete der Mann im Golf von Mexiko. Wie das Magazin "BMJ Case Reports" berichtet, gelangten dabei Bakterien der Art Vibrio Vulnificus in seinen Körper. Die frisch gestochene Tattoo-Wunde entzündete sich, der Mann erlitt eine Blutvergiftung - und starb.
Bereits fünf Tage nach seinem Termin beim Tätowierer zog es den jungen Mann ins Wasser. Kurz darauf entwickelte er heftige Symptome: Er bekam Fieber, Schüttelfrost und die Haut rund um das Tattoo rötete sich. Er begab sich ins Krankenhaus und bekam Antibiotika verordnet. Außerdem entfernten die Ärzte bereits abgestorbenes Gewebe rund um das Tattoo.
Trotz der Therapie konnten die Ärzte dem jungen Mann nicht mehr helfen. Der 31-Jährige verstarb zwei Monate nach Einlieferung in das Krankenhaus an Nierenversagen und an den Folgen der Infektion.

Die Bakterien Vibrio Vulnificus, die dem Mann das Leben kosteten, leben natürlicherweise in Meer- oder Brackwasser. Ab Wassertemperaturen von 20 Grad Celsius vermehren sie sich stark. Gefährdet für eine Infektion sind vor allem chronisch Erkrankte und Menschen mit offenen Wunden, schreibt das Niedersächsische Landesgesundheitsamt. Der junge Mann brachte beide Risikofaktoren mit sich: Er litt an einer Leberzirrhose und war durch das frisch gestochene Tattoo anfällig für Infektionen. Nach Angabe seiner Ärzte hatte die Lebererkrankung zum Tod des Mannes beigetragen.
Frisch gestochene Tattoos sind anfällig für Keime
Bei einer Tätowierung wird die Farbe in tieferliegende Hautschichten injiziert. Dabei wird die aufliegende Haut oberflächlich verletzt und es entsteht eine Wunde. Frische Tattoos sollten daher besonders gepflegt und hygienisch behandelt werden: Besuche im Schwimmbad, Baden im Meer oder See sowie Vollbäder und Saunagänge sollten bis zum Abheilen der Wunden Tabu sein. Wichtig ist ebenfalls eine gute Hygiene, Desinfektion und der Schutz vor UV-Strahlung.
Infektionen mit Vibrio vulnificus sind laut Umweltbundesamt in Nordeuropa sehr selten. Das liegt vor allem daran, dass die Meeresgewässer selten Temperaturen von über 20 Grad erreichen. Beim Baden in belasteten Gewässern kann es jedoch vereinzelt zu schweren, teilweise tödlichen Wundinfektionen kommen. Das ist vor allem in warmen Sommern der Fall, in denen die Wassertemperaturen auf über 20 Grad Celsius klettern. An der Ostsee ist in den letzten Jahren eine Zunahme an Infektionen mit Vibrio vulnificus zu beobachten, was in Zusammenhang mit dem Klimawandel gebracht wird.
Warmes Meerwasser bei Verletzungen meiden
Das Bundesamt rät daher allen Personen mit offenen Wunden, nicht im warmen Meerwasser zu baden. Das gilt insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem.