Designierter US-Präsident Warum nicht andersherum? Kanada und Mexiko machen Trump Gegenvorschläge

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum reagiert auf Trump
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum reagiert auf die Aussagen von Donald Trump mit historischen Fakten: Der Süden der USA gehörte schon einmal zu Mexiko
© Alfredo Estrella / AFP
Donald Trump kokettiert damit, den Vereinigten Staaten den Golf von Mexiko und Kanada einzuverleiben. Aus beiden Ländern kommen entschiedener Widerspruch und kreative Konter.

Noch bevor er am 20. Januar sein Amt offiziell zum zweiten Mal angetreten hat, sorgt der kommende US-Präsident Donald Trump mit seinen Plänen und Forderungen für Aufsehen – und teils auch für Besorgnis. Einen Militäreinsatz schließt er nicht aus, um seine Begehrlichkeiten in Grönland umzusetzen. Den Golf von Mexiko will er in "Golf von Amerika" umbenennen, außerdem bringt er eine Fusion der USA mit Kanada ins Spiel.

In den betroffenen Ländern kommt das naturgemäß überhaupt nicht gut an. Den Fantasien Trumps erteilten Politikerinnen und Politiker aus Mexiko und Kanada umgehend eine deutliche Absage. Mexikos im Sommer gewählte Präsidentin Claudia Sheinbaum – die erste Frau in diesem Amt – konterte mit einem Gegenvorschlag. Der Süden der USA könne auch "America Mexicana" heißen, sagte sie: "Klingt gut, nicht wahr?"

Bei der Pressekonferenz blendete sie eine alte Landkarte aus dem Jahr 1607 ein, auf welcher der Südteil der Vereinigten Staaten diesen Namen trägt. Bis zum mexikanisch-amerikanischen Krieg im 19. Jahrhundert waren heutige US-Bundesstaaten wie Kalifornien, Arizona und Texas Teil von Mexiko.

Auch Kanada erteilt Donald Trump eine klare Absage

Auch aus Kanada kamen ähnliche Äußerungen. Elizabeth May, Vorsitzende der Grünen Partei, sagte: "Vielleicht möchte Kalifornien unsere elfte Provinz sein? Oder Oregon? Oder Washington?" Trump hatte zuvor einige Male angedeutet, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden. May zählte sogar die Vorzüge auf, mit denen Kanada aufwarten könne: kostenlose Krankenversicherung, sichere Straßen, strengere Waffengesetze, Abtreibungen seien erlaubt.

Der designierte US-Präsident Donald Trump spricht auf einer Pressekonferenz in ein Mikrofon
Laut Donald Trump sollen Grönland, Kanada und auch der Panamakanal zukünftig zu den USA gehören. Dass man letzteren damals an Panama übergab, findet Trump "eine Schande".
© Evan Vucci/AP/dpa / n-tv
Trump droht mit militärischen Druckmitteln gegenüber Panama und Grönland
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Auch vom Regierungschef kamen deutliche Worte. Justin Trudeau, noch Premierminister von Kanada, erklärte: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird, ist kleiner als die für einen Schneeball in der Hölle." Außenministerin Mélanie Joly schrieb auf X: "Unsere Wirtschaft ist stark. Unsere Menschen sind stark. Wir werden Drohungen niemals klein beigeben." Allerdings hat Trudeau seinen Rücktritt angekündigt. Mit den Sticheleien Trumps während seiner zweiten Amtszeit wird sich eine andere Regierung herumschlagen müssen.

Bundeskanzler Olaf Scholz SPD schickt Kritik in Richtung USA
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Scholz stellt sich klar gegen Trump: Die Rede in voller Länge
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Sehen Sie im Video: Donald Trump schielt auf Grönland und schließt ein militärisches Durchsetzen seiner Interessen nicht aus. Jetzt reagiert der Kanzler – und weist Trump in die Schranken.

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