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Infektion mit "Vibrio vulnificus" "Wie aus einem Horrorfilm": Mann stirbt durch fleischfressende Bakterien

Sein Hobby, das Krabbenfischen, wurde ihm zum Verhängnis: An der Küste von Maryland infizierte sich ein US-Amerikaner mit einem fleischfressenden Bakterium. Vier Tage später war er tot.

Trauriges Ende eines Freizeitausfluges: Beim Krabbenfischen an der Küste des US-Bundesstaates Maryland infizierte sich ein US-Amerikaner mit dem Bakterium Vibrio vulnificus und starb kurz darauf. Der Erreger kommt in Brack- und Meerwasser vor und vermehrt sich ab Wassertemperaturen über 20 Grad. Gelangt der Erreger in den Körper, kann er schwere Wundinfektionen und eine Blutvergiftung auslösen. Infektionen mit Vibrio vulnificus sind zwar selten, können aber zunehmen, wenn in heißen Sommern die Wassertemperaturen stark steigen.

Laut der Tageszeitung "Daily Times of Salisbury" reinigte Michael F. Mitte September diesen Jahres Krabbenkörbe, als er sich an der Küste vor Ocean City mit dem Erreger infizierte. Offenbar gelangten die Bakterien über eine Wunde in seinem Bein in den Körper und breiteten sich aus. Bereits Stunden später habe er sich unwohl gefühlt, berichtet die "Washington Post". Ärzte versuchten noch, sein Leben durch die Amputation des Beines zu retten. Doch es war zu spät: Der Erreger war bereits im Blutkreislauf und Michael F. starb – vier Tage nachdem er sich mit dem Erreger infiziert hatte. "Es ist wie aus einem Horrorfilm", erinnert sich seine Frau gegenüber der "Daily Times of Salisbury". "Es breitete sich sehr schnell aus". 

Laut Umweltbundesamt geht fast allen Erkrankungsfällen mit Vibrio vulnificus ein enger Kontakt zu Meerwasser und Fischen voraus. Auch der Verzehr nicht durchgegarter Meeresfrüchte kann bei abwehrgeschwächten Menschen zu einer Infektion führen, die jedoch meist glimpflich abläuft. Sie äußert sich durch Symptome wie Durchfall und Erbrechen. 

Warmes Meerwasser bei offenen Wunden meiden

Beim Baden in belasteten Gewässern kann es laut Umweltbundesamt jedoch zu schweren, teilweise tödlichen Wundinfektionen kommen. Diese seien in Nordeuropa jedoch sehr selten. Das liegt vor allem daran, dass die Meeresgewässer selten Temperaturen von über 20 Grad erreichen.

Das Bundesamt rät daher allen Personen mit offenen Wunden, nicht in sommerwarmem Meerwasser zu baden. Das gilt insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem.

ikr

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