Körper & Psyche Herzenssachen: Was uns unermüdlich antreibt

Das Herz ist der Leistungsträger des Körpers schlechthin. Es schlägt unermüdlich Tag und Nacht, gleichgültig, ob wir schlafen oder wach sind.

Das Herz ist der Leistungsträger des Körpers schlechthin. Es schlägt unermüdlich Tag und Nacht, gleichgültig, ob wir schlafen oder wach sind. Es ist ein Wunder an Funktionalität, Ausdauer, Kraft und Verlässlichkeit, aber es ist kein Motor, der für Störungen unanfällig wäre. Sensibel und verletzlich reagiert das Herz auf äußere und innere Einflüsse.

Das Herz besteht eigentlich aus zwei eigenständigen Pumpsystemen

Das Herz ist ein Hohlmuskel, der Blut aus den Venen aufnimmt und durch die Arterien weiterbefördert. Das Herz des Menschen ist ungefähr faustgroß.

Seine Form ähnelt einem Kegel, dessen Grundfläche nach oben und leicht nach rechts hinten gerichtet ist; die Spitze berührt zwischen der fünften und sechsten Rippe die Brustkorbwand. Das Herz wird vor allem durch die großen Arterien und Venen an seinem Platz festgehalten. Außerdem ist es in den doppelwandigen Herzbeutel (Perikard) eingeschlossen, dessen innere Schicht das Herz einhüllt, während die äußere mit Brustbein, Zwerchfell und den Häuten des Brustkorbes verbunden ist.

Das Herz eines Erwachsenen besteht eigentlich aus zwei eigenständigen Pumpsystemen und lässt Blut durch zwei getrennte Systeme zirkulieren. Jedes System besitzt einen Vorhof und eine Herzkammer. Sauerstoffreiches Blut verlässt die linke Herzkammer durch die Aorta. Es wird durch den Körper gepumpt und kehrt sauerstoffarm in den rechten Vorhof zurück. Die rechte Herzkammer pumpt das Blut in die Lunge, wo Kohlendioxid gegen Sauerstoff ausgetauscht wird. Das sauerstoffreiche Blut kehrt in den linken Vorhof zurück und kann in den Körper gepumpt werden.

Die rechte Herzkammer treibt den Lungenkreislauf an, die linke den Körperkreislauf

Blut fließt aus dem Körper durch zwei große Venen, die obere und die untere Hohlvene, in den rechten Vorhof. Das Blut, welches das Herz selbst versorgt hat, gelangt ebenfalls unmittelbar in den rechten Vorhof. Der Blutfluss aus den Venen in den rechten Vorhof wird während des gesamten Zyklus von Kontraktion und Ausdehnung des Herzens nicht unterbrochen. In die rechte Herzkammer gelangt Blut aber nur während der Entspannungsphase (Diastole), in der die beiden rechten Hohlräume eine gemeinsame Kammer bilden. Gegen Ende der Diastole zieht sich der Vorhof zusammen, sodass die Herzkammer sich vollständig mit Blut füllt.

Rhythmische Kontraktionen der rechten Herzkammer drücken das Blut durch die Lungenarterien in die Kapillaren der Lunge, wo das Blut mit Sauerstoff angereichert wird. Die Lungenkapillaren münden in die Lungenvenen, die das Blut in den linken Vorhof leiten. Dort spielt sich der gleiche Vorgang ab wie bei der Rückkehr des Blutes aus den Körpervenen in die beiden rechten Herzkammern. Die linke Herzkammer zieht sich ebenfalls rhythmisch zusammen und pumpt das Blut in die Aorta: Jetzt gelangt es in die Körperarterien einschließlich der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen.

Das Herz ist von sich aus zur Kontraktion fähig

Damit Blut, das bei der Kontraktion des Herzens (Systole) aus den Herzkammern gedrückt wird, während der Diastole nicht zurückfließt, befinden sich Klappen am Anfang der Aorta und der Lungenarterien. Die Klappen sind geöffnet, bis die Herzkammer mit Blut gefüllt ist. Sobald die Kontraktion beginnt, schließen sie sich durch den Druck.

Die Geschwindigkeit des Herzschlages wird vom autonomen Nervensystem gesteuert. Zwar beeinflussen die Nerven und manche Medikamente die Geschwindigkeit des Herzschlages ebenso wie bestimmte, in den Achtzigerjahren entdeckte Substanzen, die Hormonen ähneln und vom Herzen selbst abgegeben werden. Das Herz ist jedoch von sich aus zur Kontraktion fähig und schlägt auch dann regelmäßig weiter, wenn alle Verbindungen zum Nervensystem unterbrochen sind.

Quelle: Microsoft Encarta

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