Wenn Sie Schmerzen haben, können Sie ein Mittel dagegen einnehmen und die Pein wird verschwinden. Manche Menschen haben jedoch ein Problem: Trotz Tablette gehen die Qualen nicht weg, im Gegenteil, sie bleiben. Denn ihr Körper hat sich schon an die Substanzen gewöhnt. Weil die Betroffenen annehmen, die Dosis habe eben nicht gereicht, nehmen sie mehr Arznei. Mit der Folge, dass die Schmerzen sich wiederum steigern. Dieser Teufelskreis setzt sich bei manchen Kopfschmerzgeplagten fort, bis die Schmerzen zum Dauerproblem geworden sind: Sie leiden unter einem sogenannten Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, weil sie die Schmerzmittel zu oft und zu lange eingenommen haben.
Dann kann nur ein Entzug helfen. Sie können zu Hause entgiften, ein Schmerztherapeut sollte Ihnen in diesem Fall aber beraten. Oder Sie können in eine Schmerzklinik gehen. Während der Pause werden alle Medikamente abrupt abgesetzt. Zu Beginn verschlimmern sich die Kopfschmerzen. Zusätzlich können auch Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Herzrasen und Angstzustände auftreten. Die Beschwerden erreichen am dritten oder vierten Tag ihren Höhepunkt und klingen dann langsam ab.
Ihr behandelnder Arzt kann die Entzugserscheinungen lindern: Kortison mildert die Beschwerden erheblich, spezielle Medikamente helfen gegen die Übelkeit. Bei heftigen psychischen Reaktionen setzen Ärzte sogenannte Neuroleptika ein.
Nach der Kur ist vor der Therapie
Nach etwa zwei bis sechs Wochen lassen die Dauerkopfschmerzen nach. Der ursprünglich vorhandene Kopfschmerz bleibt aber bestehen. Diesen sollten Sie behandeln lassen, weil Sie sonst möglicherweise wieder zu viele Schmerzmittel dagegen einnehmen. Das Risiko eines Rückfalls ist im ersten halben Jahr nach der Entgiftung am größten.
Sie sollten die ursprünglichen Beschwerden vor allem ohne Kopfschmerztabletten behandeln. Besser sind vorbeugende Dinge wie ein geregelter Tagesablauf mit ausreichend Pausen, Entspannungstechniken, Selbsthilfeprogramme oder Psychotherapien.
Wenn Sie wirklich Kopfschmerztabletten nehmen wollen, achten Sie darauf, höchstens zehn Tage im Monat von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen - egal, wie hoch Ihre Tagesdosis ist. Noch besser: Sie behandeln sich nicht selbst mit Medikamenten, sondern besprechen dies mit Ihrem Arzt.