Ein Magnetfeld bewirkt, dass sich kleinste Blutgefäße im Körper entspannen, die Schwellung abklingt oder sich gar nicht erst ausweitet. Thomas Skalak und seine Kollegen von der Universität von Virginia in Charlottesville erzielten dieses Ergebnis durch Untersuchungen an Ratten. In weiteren Tests wollen die Forscher nun untersuchen, ob die Magnetfeldmethode auch beim Menschen eingesetzt werden kann.
Auf die Feldstärke kommt es an
Die Forscher spritzten in die hinteren Pfoten von Ratten Substanzen, die Entzündungsschwellungen hervorrufen. Anschließend legten sie Magnete mit Feldstärken von 10 oder 70 Millitesla auf die Rattenhaut. Dieser Wert entspricht etwa der zehnfachen Feldstärke von Magneten, wie sie zum Befestigen von Notizen an Kühlschränken verwendet werden. Bei einer Anwendungsdauer von 15 bis 30 Minuten konnten Schwellungen um bis zu 50 Prozent reduziert werden. "Wichtig ist allerdings, dass die Magnete schon wenige Minuten nach der Verletzung eingesetzt werden", sagt Skalak. Ein Einsatz zum Zeitpunkt der maximalen Schwellung zeigte hingegen keine Wirkung, stellten die Wissenschaftler fest.
Die Forscher denken nun darüber nach, wie solche Dauermagnete beim Menschen medizinisch genutzt werden können. Beispielsweise könnten Muskelprellungen und Gelenkverstauchungen damit therapiert werden. Die Wissenschaftler wollen in klinischen Studien das Verfahren weiter untersuchen und mit Firmen bald Produkte entwickeln. Die amerikanische Gesundheitsbehörde NIH finanziert die Studien in ihren Forschungsprogrammen zur Alternativmedizin. Bereits heute werden mit Magnetprodukten, deren Wirkung heftig umstritten ist, nach Angaben der Forscher Umsätze von rund fünf Milliarden Dollar im Jahr erzielt.
DDP