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Bewegendes Video Menschenleere Stadt wegen Coronavirus: Italienischer Bürgermeister bricht in Tränen aus





"Ich komme gerade nach der Arbeit aus meinem Büro und bin auf dem Heimweg", sagt Antonio Decaro, Bürgermeister der italienischen Stadt Bari. "Ich wollte mich vergewissern, dass die Bars und Restaurants geschlossen sind, es ist jetzt 19 Uhr." Sein Facebook-Video, in dem er in Tränen ausbricht, bewegt viele Menschen und verbreitet sich gerade rasant im Internet. Es zeigt, wie das Coronavirus das öffentliche Leben der Stadt lähmt. "Leider sind sie geschlossen, wir müssen uns an die Regeln halten. Ich danke allen Betreibern", sagt Decaro. "Wir müssen die Vorschriften befolgen. Das ist ein nationaler Notfall. In einigen Gebieten unseres Landes hat sich die Situation verkompliziert. Das Problem ist nicht, dass wir uns anstecken. Wir müssen einen sprunghaften Anstieg der Infektionen vermeiden, wir müssen verhindern, dass die Anzahl der Menschen, die eine intensivmedizinische Betreuung brauchen, die Anzahl der dafür vorhandenen Betten übersteigt. Diese Intensiv-Betten brauchen nicht nur Corona-Kranke, sondern auch andere Kranke, die zum Beispiel einen Herzinfarkt hatten."
"Heute haben wir dreihundert Kontrollen durchgeführt auf der Straße, wir haben Autos angehalten und kontrolliert, ob die Insassen unter die Ausnahmeregel fallen, also ob sie berufliche Verpflichtungen hatten oder ein gesundheitliches Problem. Denn nur aus diesen Gründen darf man das Haus verlassen und woanders hinfahren."
"Es ist nicht nötig, dass alle zusammen zum Einkaufen gehen. Die Supermärkte bleiben weiter geöffnet, sie werden den ganzen Tag über beliefert. Es gibt keine Probleme, Waren zu transportieren, das erlaubt das Dekret."
"Heute mussten wir einen Supermarkt schließen, weil der Betreiber den Mindestabstand untereinander von einem Meter nicht garantieren konnte."
"Schaut, diese Lokale sind normalerweise abends, zu dieser Uhrzeit, voller Menschen. Die Realität ist: Heute Abend sind sie zu."
"Es ist wirklich kompliziert hier. Diese Straße war eine der ersten, die wir verkehrsberuhigt haben, um sie lebendiger zu machen. Die Pavillons hier, die Tische, die Stühle... Wir haben dieses Jahr viele Opfer gebracht, damit die Stadt lebendiger wird."
(Er fängt an zu weinen)
"Aber... (er ballt die Faust)... ich bin mir sicher, dass wir es schaffen werden. Wir müssen Vertrauen haben. Und wir werden alles wiedererlangen, was wir in den letzten Jahren erreicht haben. Jetzt befolgen wir die Regeln und dann lassen wir das irgendwann schnell hinter uns, diese Notsituation, den gesundheitlichen Notstand, und wir werden auch den wirtschaftlichen Notstand überleben. Gute Nacht Euch allen ... ab nach Hause."

Wegen des Coronavirus ist ganz Italien eine große Sperrzone. Antonio Decaro, Bürgermeister der italienischen Stadt Bari, kann bei einem Gang durch die Stadt seine Trauer über die Notsituation nicht verbergen.

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