Operation Abgetrennter Penis erfolgreich angenäht

Ein Mann hackte sich seinen Penis mit einer Axt ab, dann lieferte er sich selbst ins Krankenhaus ein: Eine komplizierte Aufgabe für die Ärzte eines Potsdamer Klinikums.

In Potsdam haben Ärzte einem Mann seinen selbst abgeschnittenen Penis erfolgreich wieder angenäht. Der Körperteil sei wieder voll funktionsfähig, sagte Theresa Decker, Sprecherin des Klinikums Ernst von Bergmann.

Der 22-jährige Mann hatte sich den Penis wegen psychischer Probleme mit einer Axt abgehackt. Die Operation hatte bereits im Juli stattgefunden, die Klinik ging aber erst jetzt an die Öffentlichkeit, weil sie die vollständige Genesung des Körperteils abwarten wollte.

Nach mehreren Operationen könne der Patient nun wieder ein normales Sexualleben führen. Nach Deckers Darstellung werden solche Operationen nur sehr selten durchgeführt: Aus den vergangenen 25 Jahren seien in Deutschland nur vier ähnliche Fälle bekannt. Die "mangelnde Routine" beeinflusse den Erfolg einer solchen Operation aber nicht, sagte der operierende Arzt Horst Oesterwitz: "Die Schwierigkeit bestand eher in der Vielzahl der gleichzeitig zerstörten Strukturen und damit im Umfang des Eingriffes."

Fünf Stunden auf dem OP-Tisch

Der junge Mann war den Angaben zufolge nach der Selbstverstümmelung selbst in die Rettungsstelle des Klinikums gekommen. Nach der sofortigen Notfallversorgung des und der Kühlung des Amputats habe Oesterwitz, Chefarzt der Urologie, sofort operiert. Der Kliniksprecherin zufolge verfügen Urologen normalerweise nicht über die für diese Operation notwendige mikrochirurgische Spezialisierung. Oesterwitz habe aber durch mehr als 1000 Operationen an Samenleitern langjährige Erfahrungen.

Drei Wochen nach dem fünfstündigen Eingriff wurde der Patient in die Nachbehandlung entlassen. Im Oktober sei der Penis dann bei einer kosmetischen Operation noch "begradigt" worden, sagte die Sprecherin.

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DPA/DDP

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