Populäre Irrtümer Legenden um den Verdauungstrakt

Ist Entschlacken wirklich wichtig? Kommt Mundgeruch aus dem Magen? Wir räumen auf mit verbreiteten Legenden um das Verdauungssystem.

1. Ab und zu muss der Darm entschlackt und entgiftet werden.

So oft man auch Spezialtees schlürft, sich Einläufe verpasst, eine Schroth- oder Heilfastenkur macht - den Darm entgiftet und "entschlackt" das nicht. Denn Medizinern sind weder "Schlacken" noch Gifte als Rückstände der Verdauung bekannt. Bereits der normale Verdauungsvorgang entleert den Darm rückstandslos.

2. Zu viel Säure greift den Magen an.

Der Magen produziert normalerweise täglich - je nach zu verarbeitender Nahrung - bis zu zwei Liter sauren Saft. Und er kann problemlos noch ein bisschen mehr vertragen - vorausgesetzt, er ist gesund. Erst wenn die Schleimhaut verletzt oder der Schließmuskel zur Speiseröhre nicht dicht ist, beginnt die Säure das Gewebe zu attackieren.

3. Candida-Pilze machen krank.

In geringer Konzentration finden sich die Hefepilze bei vielen Menschen im Speichel und im Stuhl, ohne dass die Betroffenen davon Beschwerden bekämen. Die Pilze sind natürlicher Bestandteil der Darmflora. Bei Kranken mit geschwächtem Immunsystem können sich die Winzlinge allerdings so stark vermehren, dass es gefährlich wird. Nur dann ist eine Behandlung mit Antipilzmitteln notwendig.

4. Fürze stinken.

99 Prozent aller entweichenden Darmgase sind geruchsfrei, nur ein Prozent riecht übel. Die Gase entstehen durch Gärung und Fäulnis des Verdauungsbreis. Der gesunde Mensch, so haben "Flatus"-Forscher herausgefunden, gibt täglich 0,2 bis zwei Liter dieses Stickstoff-Sauerstoff-Kohlendioxid-Wasserstoff-Gemischs ab.

5. Mundgeruch kommt aus dem Magen.

In etwa 90 Prozent der Fälle kommt das Übel - wie der Name sagt - wirklich aus dem Mund, meist hervorgerufen durch einen Bakterienpelz auf dem Zungenrücken.

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