Er ist eine Legende. Er narrt sie alle. Doch dann verblutet ein Polizist
Der königlich-bayerische Henker trug Krawatte, Zylinder und Lackschuhe, die selbst im feuchtkalten Dunkel eines frühen Februarmorgens glänzten. Es war kurz vor sieben, und der zweifache Polizistenmörder Mathias Kneißl hatte noch knapp fünf Minuten zu leben. Fünf Minuten im Augsburger Gefängnishof, dessen schmutzig- graue Mauern dem schmächtigen Mann so ungerührt entgegenstarrten wie die Männer, die von Amts wegen dabei sein mussten, wenn ihm der Kopf durch das Fallbeil vom Rumpf getrennt wurde.