In der Justizvollzugsanstalt Burg bei Magdeburg soll am vergangenen Donnerstagmittag eine 35-jährige Frau während eines Langzeitbesuchs in einer sogenannten "Liebeszelle" von ihrem Ehemann getötet worden sein. Langzeitbesuche, die mehrere Stunden dauern können, finden unbeaufsichtigt statt und sollen Inhaftierten die Möglichkeit bieten, den Kontakt zu Partnern und Angehörigen aufrechtzuerhalten.
Seit der Bekanntgabe des Obduktionsergebnisses am Montag steht fest: Die 35-Jährige starb vermutlich durch Gewalteinwirkung gegen den Hals. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.
Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir noch einmal eine stern-Crime-Story über eine Frau, die sich in einen Häftling verliebte – und nach zahlreichen unbeaufsichtigten Besuchen plötzlich tot in der Zelle ihres Partners aufgefunden wurde.
Klaus-Dieter H. wirkt gut gelaunt. Es ist 9 Uhr, er schnippelt, schmeckt ab, tänzelt herum. Die anderen Gefangenen denken: Es ist die Vorfreude.
Er bereitet ein Mittagessen zu. Eiersalat kann er besonders gut. Weil er großes Vertrauen genießt, hat er Zutritt zur Freizeitküche, die sich im alten Trakt des Gefängnisses von Remscheid befindet. Die Wände sind hellrosa gestrichen, die Fenster rund gebogen. Nur wenige Meter quer über den Hof – und schon gelangt man in einen noch exklusiveren Bereich. Sechs Mini-Apartments sind hier untergebracht, umgangssprachlich: "Liebeszellen", jede etwa 15 Quadratmeter groß, schwarzes Ledersofa, Couchtisch, Kochnische, kleines Bad.
Nur wenige dürfen dort hinein.