Der Geruch ist ihm zuwider. Er streicht sich übers Kinn. Die Haut ist glatt. Das muss sein Rasierwasser sein. Sein Blick gleitet die Knopfleiste hinunter. Weißes Oberhemd, Krawatte und Blazer in gedecktem Blau, dazu Jeans.
Warum sitzt er auf dieser Parkbank?
Er steht auf, geht ein paar Schritte. Die Gegend kommt ihm fremd vor. Wie ist er hierhergekommen? War er eingenickt? Dieses Aftershave irritiert ihn. Weiße Plastikstühle, ein Café. Er setzt sich.
„Was kann ich Ihnen bringen?“
Was soll er der Kellnerin jetzt antworten? Er dreht den Kopf in Richtung Nachbartisch, sagt: „Das da.“
Er versucht, etwas vom Rauch einzuziehen, der von dem jungen Paar am Nachbartisch herüberweht. Die Kellnerin serviert ihm heiße Milch. „Ihr Cappuccino!“
Er probiert. Der Schaum schmeckt nach Kaffee.
„Kann ich sonst noch etwas bringen?“
Der Zigarettenqualm lenkt seine Aufmerksamkeit wieder zu dem jungen Paar. Er nickt in die Richtung. „Das da!“ Und bekommt Apfelkuchen.
Er legt einen Geldschein auf den Tisch. Aber die Bedienung akzeptiert keine Schweizer Franken. Da ist noch ein brauner Schein in der Jacketttasche. D-Mark sind es nicht. Er will den Schein zurückziehen, die Kellnerin lächelt. „Fünfzig Euro? Kein Problem, das kann ich rausgeben.“
Er winkt ab. „Stimmt so.“ Er will schon fragen: Das hier ist doch Deutschland, oder? Er bremst sich.
Später wird er diese Zeitspanne, in der er nicht weiß, was ein Cappuccino ist, aber am Kiosk genau auf die blaue Packung mit seiner Tabakmarke „Schwarzer Krauser“ zeigen kann, als die Phase des „Das-da“ beschreiben. Er spürt, dass Frühling ist, weiß aber nicht, in welchem Jahr. Er weiß, wofür das Autokennzeichen „HH“ steht, kann sich aber nicht erinnern, wie er nach Hamburg gekommen ist und ob er hier lebt. Er ist sich selbst entfallen wie anderen eine PIN. Noch ahnt er nicht, dass es vielleicht gute Gründe dafür geben könnte.