Prophylaxe Grippe-Impfstoff in USA wird knapp

In den USA wird angesichts einer bedrohlichen Grippewelle der Impfstoff knapp. Mehr Menschen als je zuvor lassen sich mittlerweile gegen Grippe impfen.

In den USA wird angesichts einer bedrohlichen Grippewelle der Impfstoff knapp. "Es sieht so aus als ließen sich in diesem Jahr mehr Menschen in den USA gegen Grippe impfen als jemals zuvor", sagte der Chef der Abteilung Grippeepidemie bei der US- Seuchenbehörde CDC, Keiji Fukuda. Die Menschen hätten Angst vor dem besonders gefährlichen Fujian-Erreger.

Die beiden Hersteller des diesjährigen Impfstoffs, Aventis Pasteur und Chiron, haben laut "New York Times" vom Samstag alle ihre 80 Millionen Dosen für diesen Winter verschickt. Nachschub sei wegen des langwierigen Herstellungsprozesses nicht mehr zu erwarten.

Vergangenen Winter wurden Impfstoff-Vorräte nicht verbraucht

Die Seuchenbehörde CDC in Atlanta versucht, sich einen Überblick über die noch nicht verbrauchten Rationen in Kliniken und Arztpraxen des Landes zu verschaffen. Wer noch einen Vorrat hat, soll gebeten werden, ihn an Grippe-Krisengebiete abzugeben. Im vergangenen Winter waren 10 Millionen Dosen Impfstoff nicht verbraucht und schließlich vernichtet worden. Derweil breitet sich der Fujian-Grippeerreger früher und schneller aus als erwartet und reicht sogar schon bis in den hohen Norden Kanadas. In Nanuvut, dem Land der Eskimos an der Hudson-Bay, sind Schulen und Verwaltungsgebäude geschlossen und öffentliche Veranstaltungen abgesagt worden. Verkäufer müssen mit Atemschutz zum Dienst in Supermärkten antreten, berichtete die Zeitung "Globe and Mail".

In den USA grassiert die Grippe inzwischen in wenigstens 15 US-Bundesstaaten. Sorgen bereitet den Gesundheitsbehörden im besonders schwer getroffenen Colorado, dass schon mehr als 6300 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren infiziert sind und schon mindestens 6 an den Folgen der Grippe gestorben sind. Der als A-Fujian-H3N2 identifizierte Stamm gehört zu einer Gruppe von Viren, die in den 1990er Jahren besonders viele Opfer in den USA gefordert hatten.

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