Lukas Klaschinski, geboren 1983 in Berlin, ist seit mehr als 20 Jahren in den Medien tätig. Insbesondere durch seine erfolgreichen Podcasts hat er das Psychotainment, die Mischung aus Psychologie und Entertainment, in Deutschland populär gemacht. Zusammen mit der Bestsellerautorin Stefanie Stahl startete er etwa den Psychologie-Podcast "So bin ich eben", im stern schreiben beide die 14-tägliche Kolumne "PsychoLogisch". Darüber hinaus ist Klaschinski auch als Autor erfolgreich. In seinem neuen Buch "Fühl Dich Ganz" widmet er sich dem Thema Gefühle und gibt dabei überraschend viel von sich selbst preis. Ein Gespräch über den Wert von Verletzlichkeit, die Flucht vor den eigenen Emotionen und das, worauf es am Ende wirklich ankommt.
Herr Klaschinski, den meisten von uns fällt es schwer, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Sie dagegen gehen mit diesem Prozess sogar in die Öffentlichkeit. Warum tun Sie das?
Ich sehe mich als Spiegel für andere Menschen und teile meine Erfahrungen gerne mit ihnen. Schließlich können sie durch meine Erzählungen auch etwas über sich selbst lernen. Alles, was ich versuche in mir zu verstecken, hat einen Einfluss auf mich. Deshalb möchte ich so viel Klarheit in mir und der Welt schaffen, wie es geht. Der Preis dafür ist, dass es mich vielleicht in ein schlechtes Licht rückt und manche Leute es nicht verstehen können. Aber das ist dann nicht meine Geschichte, sondern ihre.
Wieso haben Sie sich gerade jetzt zu diesem Schritt entschieden?
Ich hatte ein Nahtoderlebnis. Wenn man das einmal gespürt hat, dem Tod einmal so nahe war, weiß man, was für einen im Leben zählt. Für mich stand fest: Ich will ein paar Dinge anders machen. Und diesen Weg möchte ich mit anderen Menschen teilen, weil ich denke, dass es vielen Menschen so geht wie mir.