Der Münchner Psychiater und Chemiker Florian Holsboer und der Mikrobiologe Michael Hecker aus Greifswald sind am Samstag in Bamberg mit dem Robert-Pfleger-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Preis, der alle zwei Jahre Beiträge zur medizinischen Grundlagenforschung würdigt, ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Robert-Pfleger-Stiftung wurde nach dem Tod des Bamberger Pharmaunternehmers Robert Pfleger 1970 gegründet.
Holsboer habe mit seinen Arbeiten völlig neue Erkenntnisse über die Entstehung und Therapie von Depressionserkrankungen geliefert. Auf Basis seiner Ergebnisse lasse sich die Volkskrankheit Depression nun gezielter behandeln, sagte Rainer Drewello, Chef der Stiftung. Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie wurde einem breiteren Publikum bekannt, als sich Ex-Fußballstar Sebastian Deisler 2003 zu einer Depression bekannte und Holsboer sein Arzt war.
Hecker erhielt die Auszeichnung für seine Forschung im Kampf gegen gefährliche, bakterielle Infektionen. Ihm und seinem Team ist es gelungen, die Proteinstruktur krankmachender Bakterien aufzuschlüsseln. Langfristig könnten auf Basis dieser Erkenntnisse neue, hochwirksame Antibiotika entwickelt werden.