Stiftung Warentest Schlechte Noten für Bubble Teas

Bubble Tea ist überhaupt nicht so natürlich wie Tee, urteilt die Stiftung Warentest. Sie hat untersucht, wie viel Zucker das neue Trendgetränk tatsächlich enthält und was sonst noch in ihm steckt.

Plötzlich ist Bubble Tea in aller Munde - allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres hat das Trendgetränk etwa vier Millionen Euro Umsatz erzielt. Die Stiftung Warentest hat das große Interesse zum Anlass genommen, exemplarisch vier Bubble Teas zu untersuchen. Was die Prüfer fanden, gefiel ihnen gar nicht.

Drei Bubble Teas enthielten pro 0,5-Liter-Becher so viel Zucker wie die gleiche Menge Cola, heißt es in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "test". Pro Portion seien das 50 bis 60 Gramm - so viel wie die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene maximale Tagesdosis für eine erwachsene Frau. Der vierte Tee im Test übertraf das noch: Er enthielt 90 Gramm Zucker. Das entspreche 30 Stück Würfelzucker in einem einzelnen Becher, warnen die Prüfer. Mit 500 Kilokalorien hatte dieser Bubble Tea den höchsten Brennwert im Test.

Die Bubble Teas enthielten zum Teil auch synthetische sogenannte Azofarbstoffe wie Tartrazin-Gelb (E 102) oder Allurarot (E 129). Im Test seien die zulässigen Werte zwar nicht überschritten worden, aber die Stoffe stünden generell im Verdacht, bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite auszulösen. Auch enthalten: Sorbinsäure. In drei der getesteten Bubble Teas wiesen die Prüfer den Konservierungsstoff nach.

Von einem natürlichen Geschmackserlebnis, mit dem Anbieter das Modegetränk bewerben, könne nicht die Rede sein, urteilt Warentest. Es handle sich um einen "künstlichen Softdrink". Bubble Tea sei gerade aufgrund des weit verbreiteten Übergewichts bei Kindern und Jugendlichen wegen seines hohen Zucker- und Kaloriengehalts keine Alternative, betonen die Tester. Sie warnen außerdem, dass besonders Kinder sich an den Perlen verschlucken und ersticken könnten.

Der ursprünglich aus Asien stammende Bubble Tea gehört zunehmend auch zum Sortiment bekannter Fastfood-Unternehmen und Coffee-Shops. Meist handelt es sich um Mischungen aus schwarzem oder grünem Tee mit Sirup; es gibt auch Varianten mit Milch oder Joghurt. Eigentlicher Clou und Namensgeber sind essbare Perlen oder Geleestücke - sogenannte Bubbles - die in das Getränk gemischt und durch dicke Strohhalme mitgetrunken werden.

AFP
maj/AFP

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