Schwache Muskeln können Rückenschmerzen auslösen. Deshalb testet der Arzt, wieviel Kraft und Ausdauer in Ihrer Muskulatur steckt. Er wird Sie ermuntern, ihm ein wenig vorzuturnen. So kann er sehen, an welchen Stellen Sie hart sind und an welchen schwach.
Ein klassischer Test ist das Laufen auf den Fersen und den Zehenspitzen - nur ein paar Schritte durch das Behandlungszimmer genügen. Können Sie eins von beiden schwer oder gar nicht, weist das auf einen Bandscheibenvorfall hin. Auch die klassische Kniebeuge gehört zu den Routine-Übungen. Sie zeigt dem Arzt, ob bestimmte Beinmuskeln, die so genannten Kniestrecker, kräftig genug sind.
Ein anderer Test: Sie stehen Sie auf einem Bein, falls Sie kippeln, dürfen Sie sich an einer Stuhllehne festhalten. Dann stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und gleiten anschließend wieder in den Normalzustand zurück. Das sollen Sie 20 Mal hintereinander machen: ganz schön anstrengend. Die Orthopädin sieht bei dieser Übung, wann Sie unsicher werden und ab wann der Test für Sie unmöglich wird. So stellt sie fest, wie stark Ihre Wadenmuskeln sind.
Sit-ups zeigen, wie fit Ihre Bauchmuskeln sind
Wie stark Ihre Muskeln im Rücken und im Bauch sind, kann der Arzt feststellen, wenn Sie sich mit gestreckten Beinen auf den Rücken legen. Anschließend hält er nacheinander jeweils ein Bein fest. Sie versuchen dabei, das gestreckte Bein gegen den Druck anzuheben. Je besser Sie das können, desto stärker sind Ihre Muskeln.
Vielleicht bittet der Arzt Sie auch, sich auf den Rücken zu legen, beide Beine zu strecken und sie anschließend etwa 15 Zentimeter anzuheben. Hacken und Wade sollen die Unterlage nicht berühren, mit den Händen abstützen ist nicht erlaubt. Nun heißt es: fünf Sekunden durchhalten! Dann dürfen Sie die Beine wieder ablegen. Dieser Test zeigt, wie stark Ihre Muskeln im Beckenbereich und im unteren Rücken sind.
Ein Test, der vor allem die Bauchmuskeln prüft, fängt ganz harmlos an. Sie liegen entspannt auf dem Rücken und ziehen Ihre Beine mit gebeugten Knien zu sich hin – Unterschenkel und Oberschenkel bilden etwa einen 90-Grad-Winkel. Die Fußsohlen bleiben dabei flach auf der Unterlage. Dann hält die Ärztin Ihre Füße fest und fordert Sie auf, Ihren Oberkörper nach vorne zu bringen und mit Ihren Fingern die Knie zu berühren. Nachdem Sie diesen Sit-up geschafft haben, sollen Sie noch fünf Sekunden in dieser Position verharren. Wie viel Kraft in Ihren Armen und Beinen steckt, kann der Orthopäde testen, wenn Sie sitzen oder liegen. Sie sollen einfach verschiedene Muskelgruppen anspannen. Er wird Sie zum Beispiel bitten, Ihre Zehenspitzen in Richtung Körper zu ziehen, während er dagegen hält. So misst der Arzt Ihre Kraft. Und er merkt, ob ein Fuß stärker ist als der andere. Ist das der Fall, haben Sie möglicherweise eine Nervenstörung.