Das Schicksal von Frauen und Mädchen steht im Mittelpunkt des diesjährigen Welt-Aids-Tags. Nach einschlägigen Schätzungen sind inzwischen 47 Prozent der weltweit 45 Millionen Infizierten weiblich. In Deutschland sind rund 20 Prozent der Infizierten Frauen. Der Welt-Aids-Tag ist der Solidarität mit Infizierten und ihnen Nahestehenden gewidmet, soll aber auch daran erinnern, dass das HI-Virus nicht besiegt ist.
Tag der roten Schleifen
Weltweit sind Informationsveranstaltungen und Spendenaktionen geplant. Deshalb werden auch wieder rote Schleifen verteilt, das internationales Symbol für HIV und Aids.
Laut WHO gibt es jedoch kaum verlässliche Informationen darüber, ob Frauen und Mädchen dieselbe medizinische Hilfe erhalten wie ihre männlichen Leidensgenossen. Deshalb müssten Therapieprogramme genauestens überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Weibliche Infizierte gelten in jeder Hinsicht als besonders benachteiligt - vor allem in Afrika südlich der Sahara, wo mehr als zwei Drittel aller HIV-Infizierten leben. Dort wird die Übertragung des Virus von der weit verbreiteten sexuellen Gewalt gegen Frauen begünstigt, wie die WHO hervorhob. Deshalb müssten in jenem Teil der Welt frauenfeindliche soziale Normen angeprangert und überwunden werden.
Die großen deutschen Aids-Organisationen - die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Deutsche Aids-Hilfe und die Deutsche Aids-Stiftung - gehen in diesem Jahr mit drei prominenten Schirmherrinnen erstmals gemeinsam mit einer Kampagne an die Öffentlichkeit: Als Frontfrauen werben die Schauspielerin Hannelore Elsner, die TV-Moderatorin Bärbel Schäfer und die Pop-Sängerin Sandy für die Kampagne mit dem Motto "Wir wissen, was wir wollen: Leben! Lieben! Schutz vor HIV!"