Nur gut eine Minute dauerte der Beitrag in der "Tagesschau", doch aktuell wird im Internet viel darüber diskutiert. In der 20-Uhr-Ausgabe wurde die Reporterin Hanna Resch am 1. Januar live aus Tel Aviv zugeschaltet. Doch während der Schalte geriet sie ins Straucheln.
Als sie über das Urteil des Obersten Gerichts zu der Justizreform in Israel berichtete, verhaspelte sie sich zuerst, bat um eine Pause und blickte dann nach unten, wo sie vermutlich ihre Notizen hatte. "Ich muss mich einmal kurz sammeln", sagte sie. Doch auch der zweite Versuch glückte nicht, immer wieder setzte sie neu an, bezeichnete Israels Regierung gar als "rechtsradikal".
Jens Riewa, der als Moderator im Studio zuständig war, moderierte seine Kollegin dann charmant ab mit den Worten: "Danke, Hanna Resch. Es ist alles angekommen, wir haben alles verstanden."
"Tagesschau"-Patzer: Israel-Korrespondentin hat Blackout
Das Blackout war allerdings nur live im Fernsehen zu sehen. Die "Tagesschau"-Version, die aktuell in der Mediathek zur Verfügung steht, ist gekürzt worden. Dort ist weder Reschs Patzer noch Jens Riewas Reaktion darauf enthalten, sondern ein harter Cut zum nächsten Thema.
Doch auf der Plattform X, vormals Twitter, wird nun viel über die Live-Schalte und die Reporterin diskutiert. "Ich habe verstanden, dass diese Journalistin gerade die israelische Regierung als rechtsradikal bezeichnet hat. Das macht mich einigermaßen fassungslos… Was sagt die Intendanz eigentlich dazu?"
Andere stellten die Frage in den Raum, ob sie "nach diesem Auftritt noch einmal eine Chance bekommen wird". Viele Kritik hagelte es unterdessen für ihre Äußerung gegenüber der israelischen Regierung.
Doch viele User unterstützen sie: "Sie ist ein Mensch, an der Gesehenes und Erlebtes nicht spurlos vorbeigeht. Aus meinen ständig verlorenen Fäden könnte man Teppiche knüpfen."
Auch der Deutsche Journalistenverband äußerte sich und sprach ihr Mut zu: "ARD-Journalistin Hanna Resch hatte in der Live-Schalte nach Israel Aussetzer und musste abbrechen. Na und? Ist doch nur menschlich. Kein Grund für Häme."