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  • "Wort des Jahres" 2020 ist gekürt – an einem Thema kam die Jury nicht vorbei

Entscheidung gefallen Das "Wort des Jahres" steht fest – es ist wenig überraschend

  • 2 Min.
Entscheidung gefallen: Das "Wort des Jahres" steht fest – es ist wenig überraschend
Das "Wort des Jahres" 2020 ist zugleich das Thema des Jahres: "Corona-Pandemie" (Behandlung im Universitätsklinikum Greifswald)
© Jens Büttner / DPA
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat entschieden, welcher Begriff als "Wort des Jahres" 2020 auf das letztjährige "Respektrente" folgt – an einem Thema kam die Jury nicht vorbei.

Das "Wort des Jahres" 2020 ist "Corona-Pandemie". Das entschied eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache aus Tausenden Vorschlägen. Sprachlich stehe der Begriff nicht nur für die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch für eine Vielzahl neuer Wortbildungen, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Das alles bestimmende Thema des Jahres schlägt sich damit auch in dem jährlichen Ranking nieder. Auf Platz zwei kam "Lockdown". Der Begriff verweise auf die politisch beschlossenen Maßnahmen zur Beschränkung sozialer Kontakte. Die sozialen und psychischen Folgen, die sich nicht wirtschaftlich beheben ließen, seien noch nicht abzusehen. Das Wort "Verschwörungserzählung" folgte auf dem dritten Platz.

Auch auf den weiteren Plätzen finden sich mehrere Begriffe mit Bezug zur Sars-Cov-2-Pandemie. Das komplette "Wort des Jahres"-Ranking 2020:

  1. Corona-Pandemie
  2. Lockdown
  3. Verschwörungserzählung
  4. Black Lives Matter
  5. AHA
  6. systemrelevant
  7. Triage
  8. Geisterspiele
  9. Gendersternchen
  10. Bleiben Sie gesund!

Im vergangenen Jahr machte der Begriff "Respektrente" das Rennen – Befürworter bezeichneten so die Grundrente für alle, die 35 Jahre lang gearbeitet haben und deren gewöhnliche Rente dennoch unterhalb des Existenzminimums liegt. Dahinter landeten "Rollerchaos" für die teilweise herrschenden Zustände in deutschen Städten nach Zulassung der Elektroroller und der Name der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future".

"Wort des Jahres" wird seit 1977 regelmäßig gekürt

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das "Wort des Jahres" erstmals 1971 gekürt ("aufmüpfig"), seit 1977 erfolgt die Bekanntgabe jährlich. Es handele sich dabei stets um Wörter und "Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben", so der Verein mit Sitz in Wiesbaden. "Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität." 

Die bisherigen "Wörter des Jahres"

2020
  1. Corona-Pandemie
  2. Lockdown
  3. Verschwörungserzählung

Die jeweiligen weiteren Platzierungen lesen Sie bei der Gesellschaft für deutsche Sprache.

2019
  1. Respektrente
  2. Rollerchaos
  3. Fridays for Future
2018
  1. Heißzeit
  2. Funklochrepublik
  3. Ankerzentren
2017
  1. Jamaika-Aus
  2. Ehe für alle
  3. #MeToo
2016
  1. postfaktisch
  2. Brexit
  3. Silvesternacht
2015
  1. Flüchtlinge
  2. Je suis Charlie
  3. Grexit
2014
  1. Lichtgrenze
  2. schwarze Null
  3. Götzseidank
2013
  1. GroKo
  2. Protz-Bischof
  3. Armutseinwanderung
2012
  1. Rettungsroutine
  2. Kanzlerpräsidentin
  3. Bildungsabwendungsprämie
2011
  1. Stresstest
  2. hebeln
  3. Arabellion
2010
  1. Wutbürger
  2. Stuttgart 21
  3. Sarrazin-Gen
2009
  1. Abwrackprämie
  2. kriegsähnliche Zustände
  3. Schweinegrippe
2008
  1. Finanzkrise
  2. verzockt
  3. Datenklau
2007
  1. Klimakatastrophe
  2. Herdprämie
  3. Raucherkneipe
2006
  1. Fanmeile
  2. Generation Praktikum
  3. Karikaturenstreit
2005
  1. Bundeskanzlerin
  2. Wir sind Papst
  3. Tsunami
2004
  1. Hartz IV
  2. Parallelgesellschaften
  3. Pisa-gebeutelte Nation
2003
  1. das alte Europa
  2. Agenda 2010
  3. Reformstreit
2002
  1. Teuro
  2. PISA-Schock
  3. Jahrtausendflut
2001
  1. der 11. September
  2. Anti-Terror-Krieg
  3. Milzbrandattacke
2000
  1. Schwarzgeldaffäre
  2. BSE-Krise
  3. Greencard
1999
  1. Millennium
  2. Kosovokrieg
  3. Generation @
1998
  1. Rot-Grün
  2. Viagra
  3. neue Mitte
1997
  1. Reformstau
  2. Ruck durch Deutschland
  3. Bildungsmisere
1996
  1. Sparpaket
  2. Haushaltslöcher
  3. Lohnfortzahlung
1995
  1. Multimedia
  2. Eurogeld
  3. Kruzifixurteil
1994
  1. Superwahljahr
  2. Jackpot
  3. Unwort
1993
  1. Sozialabbau
  2. Standort Deutschland
  3. Blutskandal
1992
  1. Politikverdrossenheit
  2. Fremdenhass
  3. Rassismus
1991
  1. Besserwessi
  2. abwickeln
  3. Kurzarbeit Null
1990
  1. die neuen Bundesländer
  2. vereintes Deutschland
  3. 2+4-Gespräche
1989
  1. Reisefreiheit
  2. BRDDR
  3. Montagsdemonstrationen
1988
  1. Gesundheitsreform
  2. Robbensterben
  3. Kälbermastskandal, Atommüllskandal
1987
  1. Aids, Kondom
  2. Perestroika, Glasnost
  3. Waterkantgate
1986
  1. Tschernobyl
  2. Havarie
  3. Super-Gau
1985
  1. Glykol
  2. SDI
  3. Eureka
1984
  1. Umweltauto
  2. Formaldehyd
  3. Neidsteuer
1983
  1. heißer Herbst
  2. Volksaushorchung
  3. Zündi
1982
  1. Ellenbogengesellschaft
  2. Wende
  3. Mitte
1981
  1. Nulllösung
  2. Sommertheater
  3. (rett)bar
1980
  1. Rasterfahndung
  2. Asylant
  3. Instandbesetzer
1979
  1. Holocaust
  2. Boat people
  3. Nachrüstung
1978
  1. konspirative Wohnung
  2. die Grünen
  3. Geisterfahrer
1977
  1. Szene
  2. Terrorismus, Terrorist
  3. Sympathisant
1971
  1. aufmüpfig
  2. Junktim
  3. Umweltschutz

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung mehrfach aktualisiert und ergänzt.

Quellen: Gesellschaft für deutsche Sprache (1), Gesellschaft für deutsche Sprach2 (2), Nachrichtenagenturen DPA und AFP

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