"Harry Potter 6" Überbieten beim Unterbieten

Großfilialisten, Onlinebuchhändler und Buchclubs - die Preisschlacht um den sechsten Harry-Potter-Band ist in vollem Gange. Schon vor dem Erscheinen der englischen Ausgabe stehen die Verlierer des Kampfes fest.

Der Kampf um den günstigsten Preis für die englische Ausgabe, setzt vor allem die Buchhändler unter Zugzwang. Für die am 16. Juli erscheinende englische Ausgabe gilt - anders als für die am 1. Oktober erscheinende deutsche Übersetzung - keine Buchpreisbindung.

Ein Becken voller Haifische

Der vom britischen Verlag Bloomsbury genannte empfohlene Ladenpreis für "Harry Potter and the Half-Blood Prince" beträgt in Deutschland 24,90 Euro. Ketten wie Hugendubel oder Thalia, Internetanbieter wie Amazon oder buch.de und Clubs wie Weltbild oder Bertelsmann böten das Buch aber für unter 16 Euro an, ermittelte "Buchreport". In den USA und Großbritannien gebe es noch günstigere Preise.

Folge der Preisschlacht sei aber, dass die Buchhändler mit dem Verkauf des neuen Bandes zwar hohe Umsätze, jedoch kaum Gewinne erzielen könnten. Viele Unternehmen verkauften das Buch zum Einkaufspreis oder nur wenig darüber. Darunter litten vor allem die kleinen Buchläden, die bei den Rabatten nicht mithalten können.

In Deutschland könnte das neue Buch den bisher einmaligen Erfolg des Vorgängers aus dem Jahr 2003 nach Branchenschätzungen übertreffen: Von "Harry Potter and the Order of the Phoenix" auf Englisch wurden laut "Buchreport" eine halbe Million Exemplare verkauft.

DPA
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