Noch bevor die Weihnachtsmärkte ihre Tore öffnen, bringt sich das Kino in Stellung für die Adventszeit. Drei Streifen sollen vor allem Kinder und ihre Familien an den nasskalten Tagen ins Filmtheater locken: Am 6. November sind "Mission: Mäusejagd - Chaos unterm Weihnachtsbaum" und "Mission Santa - Ein Elf rettet Weihnachten" gestartet, am 13. November "Paw Patrol: Rubbles Weihnachtswunsch".
Weihnachtsmission, die erste: Menschen gegen Mäuse
Die norwegische Produktion "Mission: Mäusejagd - Chaos unterm Weihnachtsbaum" (80 Minuten, FSK 0) von Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken erzählt von einer Mäusefamilie, die sich auf ein ruhiges Weihnachtsfest in einem verlassenen Haus freut. Doch plötzlich taucht eine Menschenfamilie auf und beansprucht das betagte Gebäude über die Feiertage für sich. Was folgt, ist ein turbulentes - Achtung, Wortspiel - Katz-und-Maus-Spiel. Während sich die erwachsenen, vermeintlich vernünftigen Menschen und Tiere bekämpfen, freunden sich die beiden jüngsten - Mäusemädchen Lea und Menschensohn Mikkel - miteinander an und zeigen, wie es auch gehen könnte.
Der Film erinnert in vielen Szenen an "Kevin - Allein zu Haus" - inklusive des dümmlichen Grinsens des engagierten Kammerjägers. Was "Mission: Mäusejagd" von Hollywood-Streifen dieser Machart unterscheidet, ist seine trotzdem eher ruhige Erzählweise. Der Film kommt mit angenehm wenigen Schnitten aus, verzichtet weitgehend auf Special Effects und ist dadurch deutlich weniger hektisch. Allerdings fehlt dem Film der entscheidende emotionale Höhepunkt: Der typische Aha-Moment, in dem Mäuse und vor allem Menschen lernen, dass sie auch friedlich miteinander leben und feiern können, fällt überraschend flach aus.
Weihnachtsmission, die zweite: Elfen gegen Killerdrohnen
Deutlich actionreicher geht es in "Mission Santa - Ein Elf rettet Weihnachten" (96 Minunten, FSK 6) zu, der ebenfalls am 6. November gestartet ist. Der Animationsfilm beginnt scheinbar harmlos als Werk für kleine Kinder, entwickelt sich dann aber zu einem ziemlich abgedrehten Abenteuer. Der Weisen-Elf Yoyo, gesprochen von Julius Weckauf, tritt seinen ersten Arbeitstag in der Werkstatt des Weihnachtsmanns an - doch dort hat sich seit der Zeit, als sein Großvater noch dort tätig war, einiges verändert. Magie und Tradition sind durch Automatisierung und straffe Dienstpläne ersetzt worden.
Als die Hackerin Cyber Scrooge aus noch unbekannten Gründen die Kontrolle über die Werkstatt am Nordpol übernimmt, wird es richtig wild: Reisen durch Wurmlöcher gehören ebenso dazu wie umgepolte Killerdrohnen und Biker-Gangs im Santa-Look. Kurze Abstecher in die Vergangenheit von Yoyo und Cyber Scrooge, sowie eine sich anbahnende Romanze zwischen Yoyo und seiner Vorgesetzten, der optimierungsbesessenen Santa-Managerin Coco, werden auch noch zwischen den Actionszenen untergebracht. Der Film endet schließlich mit einem großen, ziemlich martialischen Showdown - und einem Happy End. Auch hier ist die Botschaft klar: Der kleine Elf zeigt allen, dass Weihnachten doch etwas mit Gefühlen zu tun hat, und nicht nur mit Effizienz. Die deutsche Synchronisation wartet mit prominenten Namen auf: Neben Weckauf sprechen Oliver Kalkofe, Bettina Zimmermann, Michael Mendl, Wolfgang Fierek und Götz Otto die Figuren.
Weihnachtsmission, die dritte: Hunde gegen Bürokraten
Viel entspannter gibt sich "Paw Patrol: Rubbles Weihnachtswunsch" (69 Minuten, FSK 0), der am 13. November in die Kinos gekommen ist. Das gut einstündige Special der beliebten Vorschulserie rückt den Bulldoggen-Welpen Rubble in den Mittelpunkt. Der größte Wunsch des Handwerker-Hundes: ein Laserbohrer vom Weihnachtsmann. Doch Santa Claus wird krank, und Bürgermeister Besserwisser plant, die Gunst der Stunde zu nutzen und alle Geschenke an sich zu reißen.
Der Film ist typisch "Paw Patrol": zum Wohlfühlen, zum Lachen - aber auch mit wenig Überraschendem. Genau das macht ihn aber für die jüngste Zielgruppe perfekt. Kinder, die die Serie kennen und lieben, bekommen genau das geboten, was sie erwarten - ein Weihnachtsabenteuer mit einer entsprechend eingefärbten Rettungsmission.
Fazit
Drei Missionen, drei Herangehensweisen an das Weihnachtsthema, dreimal Happy End. "Mission: Mäusejagd" punktet mit skandinavischem Charme und gutem, altem Slapstick. "Mission Santa" überrumpelt mit unerwarteter Action und einem - vielleicht zu - modernen Setting. "Paw Patrol" bietet Wohlbekanntes für die Kleinsten, ohne Überraschungen und mit vertrauten Helden. Alle drei Streifen bieten kurzweilige Unterhaltung für die Jüngeren bis ganz Jungen an einem sonst eher dunkeltristen Nachmittag in der Vorweihnachtszeit. In die Liste der Weihnachtsklassiker mit Kevin, Grinch und Co. werden sie sich aber vermutlich eher nicht einreihen.