Netflix "Senior Year" ist ein Film, den man nach einem anstrengenden Tag schauen sollte

  • von Gerrit-Freya Klebe
Szene aus "Senior Year"
Rebel Wilson in "Senior Year"
©  Boris Martin/Netflix © 2022
"Senior Year" ist die neue Highschool-Komödie auf Netflix. Neben einigen witzigen Momenten, gibt es auch Passagen, die einen nachdenklich werden lassen. 

1999 war Stephanie Conway (Angourie Rice) eine Außenseiterin. Aus Australien ist sie in die USA gezogen und hatte einen Wunsch: Sie wollte endlich cool sein. Und dafür machte sie sich einen Plan. Bis zu ihrem Abschluss im Jahr 2002 wollte sie endlich beliebt sein. Dafür benutzte sie viel Make-up, wurde Kapitänin der Cheerleader-Truppe und hatte einen hübschen Freund. Doch dabei übersah sie, wer ihre wirklichen Freunde waren: Nämlich Bücherwurm Seth (Zaire Adams) und die sanftmütige Martha (Molly Brown). Sie behandelte die beiden schlecht, machte Witze auf ihre Kosten, damit andere sie cool fanden. Bei der Wahl zur Ballkönigin war sie in einem engen Rennen mit ihrer Rivalin Tiffany (Zoe Chao).

Bei einem Cheerleader-Tanzwettbewerb passierte es dann: Eine Figur ging schief und Stephanie fiel von der Spitze der Pyramide. Erst 20 Jahre später erwacht sie (nun: Rebel Wilson) im Krankenhaus aus dem Koma. Sie stellt fest, dass sie inzwischen 37 Jahre alt ist. Ihr Körper ist zwar gealtert, doch ihr größter Wunsch ist immer noch: Sie möchte unbedingt Abschlussballkönigin werden. 

Sie will genau da weitermachen, wo sie aufgehört hat, und ihr letztes Schuljahr in derselben High School absolvieren. Rebel Wilson wird eine wandelnde Zeitkapsel, die etwa einen USB-Stick als "Computertampon" bezeichnet. Die Wiedereingliederung in das Schulleben ist ein kompliziertes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass Martha jetzt die Schulleiterin ist, Seth der Schulbibliothekar und Tiffanys Tochter das beliebteste Kind der Schule ist. Aber die Dinge haben sich geändert - die Cheerleader sind inzwischen uncool geworden, das beliebte Mädchen hat zehntausende Instagram-Follower und es gibt keinen Wettbewerb mehr um die Ballkönigin.

"Senior Year" erinnert sehr an die Komödie "30 über Nacht" und die Netflix-Serie "Wieder 15". Es will ein Feel-Good-Film sein, den man nach einem nervigen Tag schauen kann. Er zeigt auch, wie anders die Jugend im Vergleich zu den Neunziger- und Nullerjahren heute ist. Früher gab es schlechtes Internet und dicke Röhrenbildschirme, aber auch das hat zum Glücklichsein gereicht. Heute haben die meisten Jugendlichen Instagram und TikTok. "Senior Year" macht also auch ein bisschen nachdenklich und lässt einen an die eigene Jungend denken. 

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