Umstrittene Sex-Szenen Jenna Ortega und die alten Männer – noch sexy oder schon Missbrauch?

Jenna Ortega in dem Slasher-Erotik-Streifen "X".
Jenna Ortega in dem Slasher-Erotik-Streifen "X".
© PR
Der Film "Miller's Girl" stößt auf starke Ablehnung. Grund sind Sexszenen zwischen der 21-jährigen Jenna Ortega und Martin Freeman (51). Doch schon mit 19 hatte der Disney-Star einen weit krasseren Auftritt.

Sex mit 30 Jahren Altersunterschied und dann auch noch zwischen Lehrer und Schülerin – so etwas mochte in den 1970er durchgehen, heute ruft es aber mehr Abscheu als Bewunderung hervor. Die Sexsenen zwischen der 21-Jährigen Jenna Ortega und Martin Freeman im Film "Miller's Girl" werden von Kritikern und Zuschauern als "ekelerregend" empfunden. Freeman wurde weltweit als kauziger Dr. Watson in den Sherlock-Verfilmungen der BBC an der Seite von Benedict Cumberbatch weltweit bekannt. Inzwischen ist er 51 und auch optisch angejahrt.

Horror plus Erotik

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Disney-Star Jenna Ortega eine solche Szene mit einem viel älteren Mann aufführt. Der vorhergehende Horrorstreifen "X" ist weitaus heftiger und löste wohl nur darum weniger Empörung aus, weil das Werk zwischen Porn- und Slashergenre vom Kulturbetrieb übersehen wurde. "X" handelt von einem Strip-Club-Besitzer, der Ende der 1970er mit Angestellten und Freunden loszieht, um einen billigen Porno-Film zu drehen. Titel des geplanten Machwerks: "The Farmer's Daughter". Wie bei diesem Titel nicht anders zu erwarten, führt das pornöse Treiben in einem abgelegenen Bauernhaus schließlich zu einem blutigen Massaker. Wie es eben passiert, wenn man in Texas falsch abbiegt. Doch vorher wird Erotik im Look der späten 1970er üppig inszeniert. Ortega spielt die schüchterne Freundin des Kameramanns, die in den Bann der Dreharbeiten gerät und schließlich selbst mit dem Rapper Kid Cudi vor der Kamera ins Bett steigt. Kid Cudi war damals zwar nicht über 50, aber immerhin 39, während Ortega erst 19 Jahre zählte.

"IndieWire" interviewte sie zu der Rolle. Ortega sagte: "Ich hatte so etwas noch nie zuvor gelesen, und das war für mich äußerst verlockend. Ich finde es toll, dass meine Figur zunächst eine bestimmte Richtung einnimmt und dann mitten im Film das Drehbuch umdreht." Unwohl habe sie sich nie gefühlt, am Set sei alles darauf ausgerichtet gewesen, dass sie sich wohl und sicher fühlen konnte. "Ich war wirklich bestrebt, etwas zu tun, was ich noch nie zuvor getan hatte." Besonders fasziniert habe sie die Entwicklung der Figur, von einem zurückhaltenden frommen Mädchen. Ihre Sex-Szene sei ursprünglich gar nicht vorgesehen gewesen. Sie sei später spontan dazugekommen.

Klischee hat ausgedient

Im "Millers Girl" spielt Jenna Ortega die High-School-Schülerin Cairo, die von dem Hunger endlich etwas zu erleben, getrieben wird. Sie meldet sich in einem Kurs für kreatives Schreiben an. Geleitet von dem abgehalfterten Schriftsteller Jonathan Miller (Freeman). Als der frustrierte Mann entdeckt, dass Cairo seinen eigenen Roman besitzt und dazu die sexlastigen Werke von Henry Miller, beginnt eine verhängnisvolle Affäre.

Die Intimitätskoordinatorinnen beider Filme haben inzwischen detailliert dargelegt, wie sie die Schauspielerin geschützt und dafür gesorgt haben, dass Ortega nichts tun musste, was sie nicht wollte. Nur nützen wird es kaum. Die massive Ablehnung vieler Zuschauer scheint nicht unbedingt mit der Sorge um Ortega zusammenzuhängen. Die Zeiten von Filmen wie "Der letzte Tango in Paris" sind vorbei. Viele Zuschauer wollen einfach keine Szenen sehen, in denen alte Männer Sex mit blutjungen Mädchen haben. Eine Userin postete wütend: "Ich glaube, ich bin endgültig damit fertig, mir diese Filme mit solchen Altersunterschieden anzusehen. Sie sind alle ekelhaft und ich habe es satt. Keine Jenna Ortega oder Martin Freeman können das retten!"

Quelle: IndieWire

 

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