Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse Mads Mikkelsen als Grindelwald: "Ich wollte nichts kopieren, was Johnny Depp gemacht hat"

  • von Gerrit-Freya Klebe
Mads Mikkelsen als Gellert Grindelwald
Mads Mikkelsen hat die Rolle des Gellert Grindelwald übernommen
© 2022 Warner Bros. Entertainment Inc
Nach dem Aus von Johnny Depp bei "Phantastische Tierwesen" wurde Mads Mikkelsen gecastet: In einem Interview verriet er nun, wie chaotisch das Ganze war und wie er sich von Depp unterscheiden will.

Zwei Tage. So lange hatte der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen Zeit, um sich zu entscheiden, ob er Johnny Depp in "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" ersetzen will. Das erzählte er nun dem "Hollywood Reporter" in einem Interview. 

Mikkelsen wurde für die Rolle des dunklen Zauberers Gellert Grindelwald im Harry-Potter-Spinoff gecastet, als Depp zurücktrat. Johnny Depp hatte eine Verleumdungsklage gegen die britische Zeitung "The Sun" verloren, die ihn inmitten seiner turbulenten Scheidung von Amber Heard einen "Frauenschläger" genannt hatte. Depp trat im ersten Film der Reihe "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" nur kurz auf, da Grindelwald die meiste Zeit des Films verdeckt agiert. Als Hauptdarsteller des zweiten Films "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" hatte er viel mehr zu tun.

Mads Mikkelsen über seine Rolle in "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse"

Mikkelsen wurde schnell an Bord geholt, um die Auswirkungen auf den Drehplan zu verringern. Er sah sich beide Filme an und las das Drehbuch für den dritten Film, das er als "großartige Geschichte" bezeichnete. Er sagte: "Man will nichts von dem kopieren, was [Depp] gemacht hat – das wäre kreativer Selbstmord. Selbst wenn man [eine Rolle] perfekt gespielt hat, will man sie sich zu eigen machen. Aber man muss trotzdem eine Art Brücke zwischen dem schlagen, was vorher war."

Mikkelsen sagte, dass er seine Einführungsszene im Film besonders mag, in der sich die ehemaligen Liebhaber Grindelwald und Albus Dumbledore, die nun ideologisch gespalten sind, auf eine Tasse Tee treffen. "Ich liebe diese Szene", sagte Mikkelsen und fügte hinzu: "Sie lässt beiseite, dass sie Zauberer sind, und es sind einfach zwei erwachsene Menschen mit einer schmerzhaften und schönen Vergangenheit. Ihre Vergangenheit bedeutete ihnen offensichtlich die Welt, war aber auch voller Enttäuschungen. Wir wollten diese Wärme aufbauen, bevor wir uns dem Dilemma der Szene widmen." 

Regisseur David Yates beschrieb Mikkelsens Auftritt so: "Ich wollte, dass Mads eine Version von Grindelwald erforscht, die seinen Stärken als Schauspieler entspricht - und das bedeutete zwangsläufig eine Abkehr von dem, was Johnny in die Rolle einbrachte." Mikkelsen hat vorher nicht mehr mit seinem Vorgänger gesprochen: "Es wäre großartig gewesen, sich auszutauschen, gewissermaßen 'den Raum zu säubern'. Vielleicht sehe ich ihn ja in Zukunft", sagte Mikkelsen.

Doch wie die Zukunft aussieht, ist ungewiss. Einem kürzlich erschienenen Bericht von "Variety" zufolge will Warner Bros. erst die Leistung von "Dumbledores Geheimnisse" bewerten, bevor ein weiterer Film in Angriff genommen wird. Ursprünglich waren fünf Filme geplant, aber alle Anzeichen deuten darauf hin, dass das Franchise bei den Fans an Interesse verliert. Mikkelsen hofft darauf, mehr als diesen einen Film machen zu können. Fans und Kritiker loben ihn zumindest in seiner Rolle. 

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