Zwei bewaffnete Gangster haben am helllichten Tag ein Gemälde des belgischen Surrealisten René Magritte aus dessen früherer Wohnung gestohlen. Nach Angaben der Polizei erbeuteten sie das Bildnis einer Nackten am Meer, "L'Olympia", dessen Wert auf drei bis vier Millionen Euro geschätzt werde.
Die Wohnung im Brüsseler Stadtteil Jette wurde von 1930 bis 1954 von Magritte und dessen Frau Georgette bewohnt. Sie ist jetzt ein Museum, das eigentlich nur nach Voranmeldung besucht werden kann.
Ein Mann hatte gegen 10 Uhr um Einlass gebeten und - nachdem ihm die Tür geöffnet wurde - eine Pistole gezogen, teilte die Polizei mit. Gemeinsam mit einem Komplizen hielt er die sechs im Gebäude anwesenden Personen, darunter zwei Touristen, in Schach. Sie mussten sich im Hof des Museums auf den Boden legen.
Einer der beiden Täter überwand die anderthalb Meter hohe Trennwand aus Glas vor dem Bild und riss es an sich. Die Diebe entkamen zunächst zu Fuß, setzten ihre Flucht dann in einem bereitstehenden Fahrzeug fort. Verletzt wurde niemand, die Museumsangestellten und -besucher standen bei Eintreffen der Polizei jedoch unter Schock. Das geraubte 60 mal 80 Zentimeter große Aktbild zeigt Georgette mit einer Muschel auf dem Bauch. Magritte war 1967 im Alter von 68 Jahren in Brüssel gestorben.