Er nennt sich "Poet des Bürgersteigs" oder "Pflaster-Chirurg". Der Streetart-Künstler Ememem macht aus Rissen und Löchern auf Bürgersteigen, Plätzen und Mauern Kunst. Er setzt in die entstandenen Lücken kleine Steine ein. Keines seiner farbenfrohen, prächtigen Mosaike sieht aus wie das andere.
Mehr als 400 davon hat er bereits realisiert und das in verschiedenen Ländern. Die meisten Mosaike sind in Frankreich und dort insbesondere in Lyon zu finden. Aber Passanten begegnen ihnen auch in Schottland, Norwegen, Italien, Spanien, in Guadeloupe in der Karibik und in Flöha in Sachsen. Welches ist sein Lieblingsstück? "Er sagt immer, es sei das nächste, das kommt", antwortet auf Anfrage des stern eine Mitarbeiterin seines Teams.
Der Streetart-Künstler begann in Lyon mit seinen Mosaiken
Ememem selbst hält sich als Person zurück, wie viele andere Streetart-Künstler bleibt auch er anonym. Was er macht, nennt er "flacking" in Anlehnung an das französische Wort für Pfütze "flaque". Wo sich früher in Löchern Wasser sammelte, glänzen heute Mosaike. Das Tourismusamt von Lyon, der Heimatstadt von Ememem, hat sogar eine "flacking"-Karte erstellt, auf der die Orte der Mosaike eingetragen sind. Inzwischen zeigen auch zwei Galerien in Paris Werke von ihm. Auf Instagram folgen dem Streetart-Künstler mehr als 130.000 Follower.
Das erste Mosaik entstand vor mehr als zehn Jahren in Lyon. Zu dieser Zeit arbeitete Ememem bereits mit Keramik und brachte sein Handwerk jetzt nach draußen. Es sei eine Fortführung von Betrachtungen und Experimenten, die er schon zuvor gemacht habe, sagte Ememem vergangenes Jahr "Colossal", einem Portal für zeitgenössische Kunst. Als die Idee mit den Mosaiken aufkam, habe er gewusst: "Ich habe etwas gefunden, das ich für den Rest meines Lebens machen würde."
Quellen: "Colossal", "ememem-flacking", Instagram