Buch "Row Zero" "Im Wachkoma": Wie die Musikindustrie auf übergriffige Künstler und problematische Songtexte reagiert

  • von Lena Kampf, Daniel Drepper
Blick auf die Bühne bei Rammstein Konzert zwischen Köpfen hindurch
Berüchtigte Position in der Crowd: Der Buchtitel "Row Zero" bezieht sich auf die vorderste Reihe bei Rammstein-Konzerten, aus der angeblich Frauen "rekrutiert" werden
© Eibner / Imago Images
Übergriffige Künstler, problematische Songtexte: Davon erzählt das Buch "Row Zero". Es erscheint ein Jahr nach dem Skandal um Rammstein. Hier lesen Sie einen Vorabdruck. 

Für ihr Buch "Row Zero: Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie" haben die Autoren Lena Kampf und Daniel Drepper ein knappes Jahr in der Musikbranche recherchiert. Ein Beispiel für den Wandel der Industrie liefert der Fall um Rapper Samra. Die Influencerin Nika Irani warf ihm im Juni 2021 auf Instagram vor, sie ein Jahr zuvor vergewaltigt zu haben. Samra, Künstler bei der Plattenfirma Universal, bestreitet die Tat, ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Potsdam wurde Anfang 2024 nach zweieinhalb Jahren eingestellt. Ein Auszug aus "Row Zero":

Wie aber kann ein Unternehmen auf etwas adäquat reagieren, das über Instagram viral geht, jedoch weder von Journalist*innen noch von einer Staatsanwaltschaft geprüft wurde? Zumal auf einen Verdacht, der von der mutmaßlich Betroffenen zu diesem Zeitpunkt nicht zur Anzeige gebracht oder mit Belegen untermauert wird? Gibt es eine angemessene Kommunikation, die weder dem Künstler noch der mutmaßlich Betroffenen in den Rücken fällt? Und muss die Firma überhaupt reagieren?

Erschienen in stern 22/2024

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