Elvis Costello kehrt mit seinem jüngsten Werk mit den Imposters zum erdigen Rock mit einer tüchtigen Prise Blues zurück; "The Delivery Man" ist eine musikalische Abrechnung mit der Gegenwart. Der Sound erinnert in den anklagend-rockigen Passagen an John Lennons "Why Don't We Do It In The Road"; "Button My Lip" fängt gleich mit "Don't want to talk about the government" an. Mit Costello musizieren sein langjähriger Begleiter auch bei ruhigeren Unternehmungen, der Keyboarder Steve Nieve, Bassist Davey Faragher und Schlagzeuger Pete Thomas.
Prominente Gastsänger
Als Gäste schlüpfen Lucinda Williams und Emmilou Harris in die Frauenrollen Vivien und Geraldine, die den "Delivery Man" - Costello im Doppeldeutigkeitsspektrum vom Auslieferungsfahrer bis zum Erlöser - durch das Album begleiten ("In a certain light he looked like Elvis/In a certain way he seemed like Jesus").
Rückkehr zum Rock
Wer geglaubt oder befürchtet hat, der 49-Jährige habe nach seinen Ausflügen in Jazz, Klassik und den Easy-Listening-Pop Burt Bacharachs die Lust am harten Rock verloren, wird hier eines besseren belehrt. Costello hat ein zutiefst amerikanisches Album eingespielt, dass sich alle Freiheiten zur Kritik am Bestehenden nimmt - heutzutage eine Ausnahmeerscheinung.
Uwe Käding, AP