Ganz Berlin ist eine Wolke: Am Samstagabend wird in der Hauptstadt der wichtigste deutsche Musikpreis verliehen und das Staraufgebot war noch nie so hochkarätig wie in diesem Jahr. Da gibt es zum einen die internationale Pop-Elite, deren Anwesenheit noch einmal den hohen Stellenwert dieser Musiktrophäe auch für den ausländischen Musikmarkt unterstreicht. Die irische Übergroup U2 etwa stellt ebenso zum ersten Mal ihre neue Single "Get on your Dirty Boots" vor wie Depeche Mode. Die nehmen mit "Wrong" den Faden wieder auf und bringen einen gut getimeten Tour-Appetizer in ihre zeitweilige Wahlheimat. In den Berliner Hansa-Studios hatten Dave Gahan und Co. einst ihre Alben "Some Great Reward" und "Black Celebration" aufgenommen.
Eine weitere Premiere dürfte den verbliebenen Rest Eurovision-Fans kribbelig machen. Alex C., von einer Jury kürzlich zum deutschen Vertreter für den Grand Prix bestimmt, wird zusammen mit Oscar Loya den Song für Moskau, "Miss Kiss Kiss Bang", zum Besten geben. Germany 12 Points oder doch weiterhin auf Tauchstation? Samstagabend wird man ein wenig schlauer sein.
Ganz Pop-Deutschland wirft sich in Schale und macht sich auf den Weg nach Berlin: Tote Hose Campino versucht es im Doppelpack – mit der österreichischen Schauspielerin Birgit Minichmayr ("Kirschblüten – Hanami") singt er die Ballade "Auflösen" vom aktuellen DTH-Album "In aller Stille". Nicht der einzige Gast aus der Rubrik "Urgesteine der deutschen Musik": Da wäre zum einen Eierlikör-Liebhaber Udo Lindenberg. Der hat mit "Stark wie zwei" im letzten Jahr ein gigantisches Comeback geschafft und ist, ebenso wie Ich + Ich, Söhne Mannheims, Duffy und Amy MacDonald, in drei Kategorien , Seeed-Sänger und frischgebackener Bundesvision-Sieger Peter Fox in gleich vier Kategorien nominiert.
Auf lediglich eine Kategorie bringt es ein weiterer prominenter Mützenträger, der jedoch hat seinen Preis bereits sicher: Klaus Meine und die Scorpions, sturmerprobte Bastion deutschen Hardrocks ("Wind of Change", "Rock You Like a Hurricane"), werden in Berlin für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Zum ersten Mal seit 2000 überträgt die ARD wieder die Veranstaltung, der Senderverbund hat sich die Ausstrahlungsrechte für die kommenden drei Jahre gesichert. Durch den Abend führt das dynamische Duo Barbara Schöneberger und Oliver Pocher, beides keine Neulinge auf diesem Gebiet. Schöneberger war bereits 2007 Laudatorin der Show und Pocher hatte 2008, als Britney Spears verkleidet, einen mehr als denkwürdigen Auftritt über die Rampe gebracht.
Das Erste überträgt am 21. Februar ab 20.15 Uhr live aus dem Berliner O2-Palast.