Der Eurovision Song Contest hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten vom Schlager- und Chansonwettbewerb zum Pop-Event gewandelt. Kaum verwunderlich, dass die Pop-Nationen Irland und Großbritannien zu den Hauptgewinnern zählen: Die Iren führen mit sieben Siegen die Liste an. 1992/93/94 siegten sie sogar drei Mal in Folge, der Ire Johnny Logan ist zudem der einzige Künstler, der zwei Mal gewinnen konnte (1980 und 1987). Zu den Grand-Prix-Großmächten gehören mit je fünf Siegen neben Großbritannien, zuletzt 1997 mit Katrina & the Waves erfolgreich, auch noch Frankreich und Luxemburg, deren Erfolge aber großteils aus der guten alten Chansonzeit stammen.
Auch Udo Jürgens gewann den Grand Prix
Von solchen Serienerfolgen können deutsche Grand-Prix-Fans nur träumen. Sie denken wehmütig an den Auftritt der jungen Schlagersängerin Nicole zurück, die 1982 mit ihrem naiv-beschaulichen Ralph-Siegel-Lied "Ein bisschen Frieden" den einzigen Sieg für Deutschland holte. Dabei triumphierten immerhin etliche Sänger, die von den Fans zumindest als eingedeutschte Künstler anerkannt werden: Udo Jürgens holte 1966 mit "Merci Cherie" den einzigen Sieg für Österreich; Vicky Leandros gewann 1972 mit "Après Toi" für Luxemburg.
Manche schafften eine Weltkarriere
Die meisten Grand-Prix-Künstler konnten aus ihrem Sieg nicht das ganz große Kapital schlagen - allerdings begründete der Gewinn des Wettbewerbs für manche auch die Weltkarriere: Abba aus Schweden wurde mit ihrem "Waterloo" 1974 über Nacht berühmt und zu einer der erfolgreichsten Pop-Bands der Geschichte. Auch die Karriere von Céline Dion, die mittlerweile Dutzende Millionen Platten verkauft hat, erhielt durch den Sieg 1988 für die Schweiz den richtigen Drive.