Eine Woche lang suchte die Polizei in Irland nach einem vermeintlich freilaufenden Löwen. Auslöser war ein Video aus dem County Clare im Westen Irlands, das sich in den sozialen Netzwerken verbreitet hatte: Ein hellbraunes Tier mit buschigem Schwanz und Mähne verschwindet in einem Waldstück. Ein Löwe? Unwahrscheinlich zwar, anhand der Bilder aber auch nicht ganz auszuschließen.
Es wurde wild spekuliert, bis die irische Polizei endlich Klarheit schaffte: Bei dem gesuchten Exemplar handelte es sich keineswegs um ein entlaufenes Raubtier, sondern um einen harmlosen Hund. "Rätsel gelöst", verkündete die Polizei. "Der in Clare gesichtete Löwe entpuppte sich als Neufundländer mit neuer Frisur." Die Fotos zeigen, dass dem Hund zur Hälfte das Fell rasiert wurde, der verbliebene Teil sieht beim flüchtigen Hinschauen aus wie eine Löwenmähne.
Um die tierische Verwirrung perfekt zu machen, trägt der Hund auch noch den Namen "Mouse". Weitere Angaben zur Herkunft des Neufundländers machte die Polizei nicht.
Fall in Irland erinnert an Löwenfahndung in Brandenburg
Ein Förster hatte das Video von einem Lastwagenfahrer zugeschickt bekommen und es an die Polizei weitergeleitet. Diese habe ihn zuerst gefragt, ob es möglich sei, dass das Video mit KI erstellt worden sei, sagte er der "New York Times". Tatsächlich wäre ein frei herumlaufender Löwe in Irland zwar extrem unwahrscheinlich, aber auch kein Novum: 1951 entwischte ein Exemplar aus privater Haltung und fiel einen Teenager an, bevor es von der Polizei erschossen wurde.
Der Fall in Irland erinnert an die Suche nach einer vermeintlichen Löwin in Brandenburg. Im Sommer 2023 waren online Bilder des Tiers aufgetaucht, es folgte eine großangelegte Polizeiaktion. Letztendlich entpuppte sich die ganze Aufregung ähnlich wie in Irland als Fehlalarm: Bei dem gesichteten Tier handelte es sich um ein Wildschwein.
Quellen: Irische Polizei auf X, Reddit, "New York Times", "Irish Times"
