Das Soundgefühl wurde Jean Michel Jarre 1948 in Lyon in die Wiege gelegt. Papa Maurice Jarre, Komponist in Hollywood mit drei Oscars im Wandschrank, sind wohl die musikalischen Gene zu verdanken. Doch Jarre Senior verließ die junge Familie früh und Jean Michel machte sich auf die Suche nach seinem eigenen Sound.
Nach Jahren der Tüftelei mit elektronischen Klängen feierte Jean Michel Jarre 1976 seinen größten Erfolg mit dem avantgardistischen Album "Oxygène". Das sechsteilige Opus wurde zum Meilenstein der elektronischen Popmusik. Auch wenn einem der Name Jean Michel Jarre auf Anhieb nichts sagt, seinem Sound entkommt man nicht. Ob als Untermalung für Tier- oder Naturdokumentationen - Jarres zeitlosen Klänge werden auch 30 Jahre nach "Oxygène" immer wieder gerne in sämtlichen TV-Produktionen verwurstet.
Musik für die Massen
Drei Jahre nach Jarres Riesenerfolg von 1976 gab der Klangvisionär das erste Open-Air-Konzert seiner Karriere, das ihm prompt einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde einbrachte. Der französische Musiker ließ sich nicht lumpen und begeisterte eine Millionen Menschen auf dem Pariser Place de la Concorde mit einem beispiellosen Spektakel aus Lichteffekten, Projektionen und Feuerwerk. Ein Zuschauerrekord. Jarre hat Blut geleckt und toppt sich in den 80ern immer wieder selbst mit spektakulären Live-Events. Ob sein Konzert 1986 für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA in Houston, sein Auftritt zum Besuch von Papst Johannes Paul II. in Lyon oder das - unter schwierigsten Wetterbedingungen stattfindende - Konzert in den Londoner Docklands. Jarres begeistert die Massen, wird 1986 vom People-Magazin zur europäischen Persönlichkeit des Jahres gewählt.
Live im Pariser Marigny Theater
Nachdem bereits Ende November dieses Jahres die DVD "Oxygène - Live in Your Living Room" herauskam, hat sich der Performancekünstler und Meister der Unterhaltungselektronik zum dreißigjährigen Jubiläum nun etwas Neues ausgedacht. Vom 12. bis zum 15. Dezember spielt Jean Michel Jarre zusammen mit drei Musikern im Pariser Marigny Theater sein epochales Opus live und am Stück. Zum Einsatz kommen dabei die Original-Instrumente, mit denen über 30 Jahren das Album eingespielt worden ist: mehr als 50 Mellotrone, Analog- und Modularsynthesizer. Das erste dieser Konzerte wird mit vier Kameras aufgezeichnet.
kmi
