Mia Electro-Punk, der an die Schmerzgrenze geht

Die Berliner Band Mia liefert auf ihrem zweiten Album rockig-punkige Elektro-Tracks, auf denen Sängerin Mieze gegen Gott und die Welt protestiert - und ihre Vaterlandsliebe demonstriert.

Rock-Pop aus Deutschland ist im Kommen. Bands wie Rosenstolz, Wir sind Helden und Mia setzen mit ihrer Musik und Texten ein wohltuendes Gegengewicht zu Casting- und Retorten-Formationen. Die junge Berliner Combo Mia darf sich trotz der verfehlten Qualifikation für den Eurovision Song Contest über das neue Album "Stille Post", Kritikerlob und große Fangemeinde freuen. Seit der Gründung vor sechs Jahren hat sich die Newcomerband zur erwachsenen Elektro-Punk-Band gemausert. Nach ihrer erfolgreichen Single "Factory City" aus dem Debütalbum "Hieb und StichFest" aus dem Jahr 2001 legen Sängerin Mieze und ihre Jungs ihr neues Werk nach. Herausgekommen sind elf rockig-punkige Elektro-Tracks, auf denen Mieze lautstark gegen Gott und die Welt protestiert, hofft und liebt.

Das schräge Berliner Quintett konnte im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Live-Saison verzeichnen. Mia überzeugte auf Open-Air-Festivals wie Rock am Ring und eröffneten die Loveparade 2003 an der Siegessäule mit Unterstützung eines 25-köpfigen Blasorchesters. Im Sommer treten Mia wieder auf diversen Festivals auf, bevor sie im Herbst die Tour zum neuen Album starten. Die Musik kann über weite Strecken überzeugen, die Texte wirken bisweilen ein wenig peinlich. Ausrutscher nach unten: Mias krampfiger versuch, mit "Was es ist" Nationalstolz pop-fähig zu machen.

AP

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