Es gibt ewige Wahrheiten. Eine lautet: Jeder Mensch, der schon einmal eine Gitarre in der Hand hielt, hat auch mindestens einen Song von Ritchie Blackmore nachgespielt. Er war das leuchtende Vorbild ganzer Generationen von Gitarrenwürgern. Blackmore ist also allen, die sich auch nur im entferntesten für Musik interessieren, ein Begriff. Beispiel gefällig? Jeder, der nicht gerade hinterm Mond lebt, kennt »Smoke on the Water« von Deep Purple. Aber auch die nicht minder erfolgreiche Zeit bei Rainbow zementierte seinen legendären Ruf.
Themenwechsel
Zusammen mit seiner Lebensgefährtin und Sängerin, dem Ex-Model Candice Night, widmet sich Ritchie Blackmore seit Anfang 1997 einer neuen musikalischen Richtung: Unter dem Namen Blackmore's Night verschmelzen sie Rock, Pop, Folk und mittelalterliche Klänge. Nach inzwischen drei erfolgreichen Studio-Alben dieses Genres, erscheint jetzt am 28. Oktober erstmals eine Live-Doppel-CD.
Minnegesang
Das Album wurde in diesem Frühjahr während der Europa-Tour aufgenommen. »Past Times With Good Compay« enthält aber neben 13 Liedern von Blackmore's Night auch noch zwei absolute Leckerbissen aus seiner Vergangenheit: »Soldier Of Fortune« von Deep Purple und »16th Century Greensleeves« von Rainbow. Trotzdem bleibt die Platte eine Hommage an die Musik des Mittelalters und der Renaissance und schafft durch den Mix aus Romantik und Mystik, aus Leidenschaft und Enthusiasmus sowie der mädchenhaften Stimme von Candice einen ganz eigenen Sound.
Mittelalter-Experten
Überhaupt kann man Ritchie und Candice schon fast als Experten in Sachen deutscher Mittelalterkultur und Schlösser bezeichnen. Außerdem lieben sie Deutschland und verbringen einen Teil des Jahres hier. Die Früchte dieses Expertentums lassen nicht auf sich warten: Die beiden präsentieren und bewerten in einem TV-Zweiteiler namens »Schlossgeister« zwischen Weihnachten und Neujahr im ZDF die besten Schlösser Deutschlands. Startschuss für eine Nebenkarriere?
Karin Spitra
