Rock-Musik? War das nicht mal gefährlich, böse und gemein? Avril Lavigne will zurück in diese Zeiten, und deswegen macht die 17-Jährige auf ihrem Debüt »Let Go« genau das Gegenteil ihrer Alterskolleginnen aus dem Britney-Spears-Lager. Selbstbewusstsein statt Artigkeiten, Gitarrenrock statt Plastik-Pop, Ernsthaftigkeit statt Spielerei.
Frischer Wind
Mit Punkrevolution hat »Let Go« zwar genauso wenig zu tun wie die nächste Sex-Pistols-Reunion (dazu ist der Sound viel zu glattgebügelt und auf Radio-Bedürfnisse hin ausgerichtet), doch ein wenig frischer Wind bläst schon heraus aus Avrils Stimme, ihrer Gitarre und ihrer jugendlichen Begleitband.
Trotzig ist Trumpf
Noch geht den Stücken die Größe ab und die Sperrigkeit eines eigenen Charakters; aber die meisten von ihnen gefallen mit einem trotzigen Pop-Rock, der das gute Liedgut aus den siebziger Jahren in das neue Jahrtausend herüber rettet und daraus gefällige aktuelle Musik macht.
