Ob das Armband etwas wert ist, das er bei "Bares für Rares" versteigern möchte, das weiß Peter Stock nicht. Der 57-jährige Außendienstmitarbeiter aus dem bayerischen Markt Indersdorf hat das Schmuckstück von von einer älteren Dame geschenkt bekommen.
Zur Herkunft kann er Folgendes berichten: Das Armband wurde wohl während des Zweiten Weltkriegs in einen Mantel eingenäht, damit es auf der Flucht nach Westen nicht verloren geht. Die Geflüchtete hat das kostbare Stück dann 1970 ihrer Enkelin zur Hochzeit geschenkt - und die wiederum gab es Peter Stock, der damit nun vor Horst Lichter und Expertin Wendela Horz steht.
Die findet Gefallen an dem Objekt: Horz lobt zunächst die schöne, mit feinem Leder bezogene Schatulle, die innen mit Samt und Seide ausgestattet ist. Das darin befindliche Armband sei um 1910 entstanden. Es besteht aus Platin und ist mit Diamanten besetzt.
Das klingt schon mal nicht schlecht, und so setzt Verkäufer Stock seine Schmerzgrenze bei 1000 Euro an. Wendela Horz macht ihm sogar Hoffnung auf deutlich mehr: Sie taxierte den Wert des Armbandes auf 1600 bis 2000 Euro.
"Bares für Rares": Begeisterung im Händlerraum
Im Händlerraum stößt das Schmuckstück dann auch auf großes Interesse. Schon bei ihrer Begutachtung bekommt Lisa Nüdling glänzende Augen, und auch alle anderen Händler sind kaufwillig. So kommt es zu einem heißen Bietergefecht.
Nüdling eröffnet dann auch das Wettbieten mit 800 Euro. Schnell treiben ihre Mitbewerber den Preis ins Vierstellige. Bei 1700 Euro bekommt die Händlerin aus dem hessischen Fulda schließlich den Zuschlag - und blättert Peter Stock strahlend die acht Zweithundert-Euro-Scheine und den Hunderter hin.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Auch der Verkäufer ist zufrieden über die Summe, die sein Armband erzielt hat. Eines freute ihn besonders: "Es hat die Richtige bekommen."