Er hat es nur gut gemeint: Ingmar Bergweiler erstand kürzlich auf dem Trödelmarkt einen Ring für seine Frau. Die kann damit allerdings nichts anfangen, und so liegt das Schmuckstück seither ungetragen in der Schublade.
Deshalb hat sich der Industriekaufmann aus Köln dazu entschlossen, das Weißgold bei "Bares für Rares" zu versilbern. Immerhin hat er für den Ring 700 Euro gezahlt. "Viel Geld"; wie Moderator Horst Lichter anmerkt.
"Bares für Rares": Horst Lichter ist besorgt
Wendela Horz datiert den Ring auf die späten 60ern oder frühen 70er Jahre. Damals habe es noch einen echten Schmuck-Großhandel gegeben. Heute bestellten die Juweliere direkt vom Hersteller, das sei zu der Zeit noch anders gewesen. Richtig begeistert ist die Expertin jedoch auch nicht von dem Stück: Horz spricht von "akzeptabler Schmuckqualität". Es gebe keine wirklich schlechten Steine, handele sich aber um kein "High-End-Produkt". Ihr Fazit: Guter Zustand insgesamt, aber leider keine Antiquität.
Horst Lichter sorgt sich schon um seinen Besucher: "700 hast du bezahlt. Was würdest du gerne haben? 700, ne?", fragt der Moderator. Bergweiler wäre allerdings auch mit etwas weniger zufrieden. Wendela Horz taxiert den Wert immerhin auf 600 Euro. Da ist Lichter beruhigt: "Also hat er keinen Fehlkauf gemacht", sagt der Moderator erleichtert. Dem stimmt die Expertin zu: "Sie wurden nicht übers Ohr gehauen."
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Eine erfreuliche Nachricht. Horst Lichter macht dem Verkäufer zusätzlich Mut: "Es sind zwei Händlerinnen da, das ist immer gut bei Schmuck." Er sollte Recht behalten: Lisa Nüdling und Elke Velten-Tönnies liefern sich ein packendes Bieterduell, schnell steigt der Preis auf über 1000 Euro. Am Ende erhält Nüdling den Zuschlag für satte 1200 Euro – somit erlöst Ingmar Bergweiler das Doppelte des Schätzwertes.
Der ringt nach der Versteigerung mit den Worten: "Ich bin völlig sprachlos und total baff." Horst Lichter hat sich also ohne Grund um seinen Gast gesorgt.
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