Horst Lichter war auf Anhieb begeistert: "Die Waage ist außerordentlich schön", sagte der Moderator beim Anblick des Objekts, das die Eheleute Bettina und Thorsten Obert aus Neu-Isenburg mit zu "Bares für Rares" gebracht haben. Es handelt sich dabei jedoch nicht um irgendeine Waage: Hier werden Edelsteine vermessen.
Detlev Kümmel erklärt, wie das Gerät funktioniert und liefert allerhand interessante Informationen. Ganz nebenbei erfährt der Zuschauer noch, woher die Redewendung "das Zünglein an der Waage" kommt. Der Experte zeigt sich beeindruckt von dem guten Zustand des Objektes, das aus den 1930er bis 40er Jahren stammt. Sogar das Eichsiegel ist noch vorhanden, das die amtliche Überprüfung der korrekten Gewichtseinheiten garantiert.
400 Euro hätten die Oberts gerne, da geht Kümmel mit: Er schätzt den Wert auf 400 bis 600 Euro. "Ich könnte mir vorstellen, das gibt ein schönes Bietergefecht", sagt Horst Lichter zum Abschied – und sollte Recht behalten.
"Bares für Rares": Packender Dreikampf
Im Händlerraum steigt Walter "Waldi" Lehnertz gleich mit 280 Euro ein. Susanne Steiger erhöht auf 350. Auch David Suppes mischt mit. Die drei liefern sich einen packenden Mehrkampf um die schöne Edelsteinwaage. Bei 750 Euro sieht Suppes kurzzeitig wie der Sieger aus. Denn Susanne Steiger steigt aus: "Mein Herz sagt ja, mein Bauch sagt nein", begründet die 40-Jährige ihren Rückzug.
Waldi ist allerdings noch im Rennen und erhöht auf 760 Euro. Suppes geht drüber und bietet 770: "Ich will es unbedingt haben." Doch sein Wunsch geht nicht in Erfüllung. Denn nun kommt Susanne Steiger überraschend zurück und bietet 800 Euro. "Ich hab nochmal kurz drüber nachgedacht und höre doch auf mein Herz", erklärt die Händlerin. Das gefällt Bettina und Thorsten Obert natürlich sehr: Sie haben ihren Wunschpreis verdoppelt.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
"Da habe ich mich schon in Sicherheit gewogen, und dann kamst du", sagt ein enttäuschter David Suppes hinterher. Doch Steiger hat einfach die perfekte Erklärung: "Am Ende ist mir aufgefallen: Man soll immer auf sein Herz hören."
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