Die Musik von Joris stand im Zentrum der zweiten Folge von "Sing meinen Song - das Tauschkonzert", den Gastgeber Johannes Oerding vollmundig als "Philosophen unter den Deutsch-Pop-Musikern" bezeichnete. Tatsächlich deckt der 31-Jährige in seinen Texten eine große Bandbreite von Themen ab, die alle Facetten des Lebens behandeln.
Der erste Teil der Sendung geriet zunächst recht ernst und bisweilen sogar traurig. Joris erzählte viel über seinen Werdegang und die Entstehung seiner Lieder. Als Stefanie Heinzmann seinen Song "Signal" ankündigte, berichtete der 1979 nahe Bremen geborene Sänger von einem schlimmen Erlebnis: 2016 war er bei einem Selbstmordattentat zugegen.
2016 zündete ein Islamist während des dreitätigen Musikfestivals in der fränkischen Stadt Ansbach eine Rucksackbombe, verletzte 15 Personen und kam dabei selbst ums Leben. Joris stand gerade auf der Bühne, als die Bombe hochging. Den 24. Juli 2016 nennt er deshalb seinen "zweiten Geburtstag".
Joris erzählt von seinem Vater
Bei dem Song "Glück Auf", den Johannes Oerding interpretierte, verriet Joris erstmals, für wen er ihn geschrieben hat: Er ist seinem Vater gewidmet, bei dem der Sänger nach Trennung der Eltern aufgewachsen ist und der ihm die Liebe zur Musik weitergegeben hat. Als er mit seinem Vater darüber am Telefon gesprochen habe, hätten beiden geweint, schilderte der 31-Jährige.
Rapperin Nura sang "Bis ans Ende der Welt". In dem Song geht es laut Joris um den Tod des Vaters seines besten Freundes. Nura verbindet damit eine ähnlich traurige Geschichte: Als sie das Lied das erste Mal spielen wollte, erfuhr sie telefonisch vom Tod einer Freundin. Entsprechend intensiv geriet ihre Darbietung: Man "spürt den Vibe, den du da archiviert hast", lobte Joris hinterher.

Der Abend hatte auch seine heiteren Seiten. DJ BoBo nahm sich Joris' allerersten Hit "Herz über Kopf" vor und sang dabei erstmals auf Deutsch. Gentleman versetzte "Im Schneckenhaus" mit einem derart entspannten Groove, dass man sich eher in der Karibik denn an der Ostsee wähnte.
Der lange Zeit ernste Konzertreigen geriet so richtig zur Party, als sich Mighty-Oaks-Sänger Ian Hooper an die Mitsing-Hymne "Du" machte. Da hielt es keinen mehr auf den Sitzen. "Wer es schafft, dass wir alle vom Sofa aufspringen, hinrennen und gemeinsam mit ihm diesen Song nochmal spielen, hat auch eine Gitalele verdient", begründete Joris hinterher, weshalb Hooper den Preis für die beste Performance des Abends erhielt. Eine gute Wahl: Tränen und Trauer gibt es in diesen Tagen genug - ehren wir die Menschen, die uns zum Tanzen und Feiern bringen!
Die neue Folge von "Sing meinen Song" ist auf TV Now abrufbar