Zelle statt Bühne? Oder doch touren statt Gefängnis? Severino Seeger, Gewinner der diesjährigen "DSDS"-Staffel, muss sich am 2. Juni wegen Betrugs vor dem Amtsgericht Frankfurt verantworten. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Doch Seeger will den Gerichtstermin nicht abwarten, sondern versucht, den Vorwürfen proaktiv entgegen zu treten. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, will der Sänger mit seiner Siegprämie von 500.000 Euro die Betrugsopfer entschädigen. Rund 104.344 Euro will er ihnen zurückzahlen.
Gemeinsam mit einer Cousine und einem Cousin hatte Severino bei Rentnerinnen angerufen und ihnen erzählt, von ihren Konten sei versehentlich Geld ins Ausland überwiesen worden. Sie forderten EC-Karte und Geheimzahl von den Opfern, auch Bargeld nahmen sie teils zur Überprüfung mit. Seine Verwandten wurden bereits zu zwei Jahren Bewährung verurteilt. Seeger gestand und konnte seinen Prozesstermin verschieben.
Trotz seines Angebots Entschädigungen zu zahlen, stehen die Chancen für eine Bewährung schlecht. Die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Nadja Niesen, erklärte, dass Anzahl und Schwere der Vorwürfe gegen eine Strafe von lediglich zwei Jahren sprechen. Aufgrund von neun Fällen des banden- und gewerbsmäßigem Computerbetrugs drohen ihm bis zu zehn Jahren Haft.