Dschungelcamp Tag 10 Gigi, Cosimo und die Nummer mit den vier Eiern

  • von Ingo Scheel
Cosimo Citiolo
Zurück von ihrer Schatzsuche müssen Gigi und Cosimo erstmal etwas beichten.
© RTL
Eine Lehrstunde in Sachen Versuchung, gefühlige Extremzustände, ein fliegendes Auto und ein Rauswurf, der (bi)polarisiert – am Vorabend der zweiten Lagerwoche brechen die Dämme im Dschungelcamp ein weiteres Mal.

Er solle mehr Emotionen zeigen, so hatte es seine "Perle" von ihm verlangt. Am zehnten Tag im Dschungelcamp bekam die Perle nun genau das: Emotionen, Feelings und sogar Tränen floßen beim Gigi. "Ich hasse diesen Ort hier", gestand Gigi der Cecilia. "aber meine Perle fehlt mir. Ich würde sehr vieles für sie tun." Schnief. Schneuz. I would do, wenn schon nicht anything, dann zumindest something for Love. Im Gegensatz zur Perle war Gigi jedoch weniger bereit, für seine Mitbewohner vieles zu tun, aber dazu später.

Bleiben wir bei den gemischten Gefühlen, und da hatte besonders Djamila einiges zu durchleiden. Ihr Nervenkostüm war an den Säumen etwas fadenscheinig geworden, der Hunger, die fremden Menschen, die Prüfungen, der Regen – "so habe ich mir das nicht vorgestellt", klagte sie im Dschungeltelefon und schickte rührende Grüße Richtung  Tochter, für die sie die ganze Tortur hier auf sich nimmt. Es war wohl auch die schlaflose Nacht zuvor, die ihren Seelenstatus zusätzlich fragilisierte.

Da waren Cosimo und Gigi nächtens von der Schatzsuche zurückgekehrt und erschöpft – zudem mit einigem an Unbill im Gepäck, wie sich am Morgen danach herausstellen sollte – ins Bett gefallen. Djamila wollte Lucas als Ersatzwache für Gigi aktivieren, der jedoch tat, was er ohnehin gern tut: ein bisschen mit den Schultern zucken, ausweichen, geht nicht, müde, muss pennen. "Auch ich bin ein Mensch, kein Roboter". Ne, möchte man ihm entgegnen, und auch kein Dschungelkönig. Mit den Händen in den Taschen wird es eher nicht für die Krone reichen, Vaddern war da aus anderem Holz geschnitzt.

Quattro StaGIGIone statt Vier-Eier-Omelett

Aber sei es drum, am nächsten Tag verblasste das eh schon wieder, denn da mussten die beiden Schatzsucher, die labilen Ego-Shooter, eingestehen, dass sie mal eben den Versuchungen einer Pizza erlegen waren. Vier Eier hätte es alternativ für die Bewohner gegeben, wenn Gigi und Cosimo, zwei Bäuche für ein Hallelujah, durchgehalten hätten. Vier lausige Eier für elf Leute hätten sich eh nicht gelohnt, die Einschätzung von Gigi, der sich also zusammen Cosimo mal eben die als Lockstoff angebotene "Lieblingspizza" einverleibte. Quattro StaGIGIone statt Vier-Eier-Omelett, blankes Entsetzen im Lager, Verstörung, Frust, einzig bei Ja-sag URKRAFT so etwas wie Toleranz, Papis dagegen watschte ab – "Das ist unmoralisch" – und Jolina setzte noch einen drauf: "Vier Eier wären bei den beiden generell nicht schlecht!"

Was die Eier angeht, setzte Cecilia bei der anschließenden Dschungelprüfung einiges an Maßstäben. In 30 Meter Höhe galt es, in einem aufgehängten Automobil mit einigem an Geschmeiß und Gewürm im Handschuhfach die Sterne einzusammeln. Das Ganze geriet zur fäkal verfluchten One-Woman-Show samt neun von diesen gelben Teilen, nur das mit der Prä-Camp-Maniküre würde Cecilia angesichts der Knotenfummelei beim nächsten Mal wohl anders machen: "Warum habe ich solche Kacknägel?"

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Die Antwort müssen wir an dieser Stelle schuldig bleiben, nicht jedoch die Information, was es dafür als lukullische Entlohnung gab. Das gute A nämlich und zwar gleich dreimal: Aubergine, Amarant, Avocado. Und ein Wallaby oben druff. Skippy, das Barbecue-Känguru, sorgte bei allen, selbst der pizzagesättigen Italofraktion, für vorfreudiges Bauchgrummeln, lediglich bei Tessa hielt sich der Zuspruch im niedrigen einstelligen Bereich: "Ich krieg’ ne halbe fucking Avocado, for real oder was?", entfuhr es ihr. Als schließlich Feuer unterm Topf gemacht wurde und das Wallaby, sauber zerlegt, darin schmurgelte, sorgte der Odeur bei ihr für die übliche Verstimmung. Vom "verwesten Gestank brutzelnder Leichen" war da die Rede, ein schönes Tischgespräch klingt anders.

Tag zehn im Dschungelcamp: Die letzte Avocado

Was Tessa noch nicht ahnte zu diesem Zeitpunkt, da die Camp-Carnivoren kurz darauf schmatzend an den Knochen nagten: Es handelte sich um ihre letzten Avocado im Camp, die Zuschauer daheim schienen wohl genug von ihr gehabt zu haben und ließen den Hörer auf der Gabel. Das kam dann doch ein wenig überraschend, hatte sich doch gerade der hochtourige Trashtalk zwischen ihr und Cecilia zum verlässlich eruptiven Entertainment entwickelt.

Aber nichts da, es ging für Tessa Bergmeier dorthin, wo am Vortag bereits Markus vom Kuss der Leopardenfrau empfangen wurde, ins Hotel nämlich, ihr Abschied von irritierend versöhnlicher Verbindlichkeit: "Ihr seid einzigartige Persönlichkeiten, ich wünsche auch alle Sterne, die es zu holen gibt, und ordentlich was auf’m Teller!" Mahlzeit. Und damit ab  in die zweite Dschungelcamp-Woche.

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