Man möchte ihnen nach sieben, acht Tagen, manchmal ja bereits nach einer halben Stunde, schon so einiges antun, den Dschungelcamp-Insassen. Dieses bestimmte Lachen, die ewig gleichen Sprüche, das zwischenmenschliche Gequake, das hanebüchene Sozialverhalten – aber so? In dieser Kaltblütigkeit? Mit einem Grinsen im Gesicht. Ne, Leute, echt nicht. Aber der Reihe nach …
Am verflixten siebten Tag nahm sich das Aussie-Auditorium die erste kleine Schaffenskrise, am Tag darauf sah man, dass die auf diese Weise aufgefrischten Energiereserven sinnvoll eingesetzt werden konnten. Zunächst einmal menschelte es mit Djamila, die Tränen-Momente im Dschungeltelefon waren – null Ironie an dieser Stelle – wirklich zu Herzen gehend. "Ich genieße die Zeit im Camp, weil ich hier nicht einsam bin", so erzählte sie und fügte mit anmutiger Ehrlichkeit hinzu: "Ich finde es hier eigentlich schön".
Erstmal durchatmen, oder?
Ein. Aus. Ein. Aus.
Und weiter …
Streit nach Schatzsuche eskaliert – Cecilia wirft Tessa vor: "Du hast zwei Gesichter"

Harte Kost am Lagerfeuer
Am Lagerfeuer ging es im Angesicht der Nachtsichtkamera zwischen ihr und Tessa, beide dem Vernehmen nach ehemalige Heimkinder, anschließend noch um manipulative Lebenspartner, um geraubte Energien und strukturelle Unterdrückung. Harter Stoff und womöglich einer der Gründe, warum Cecilia plötzlich durchs Camp schlafwandelte und einen kurzen Zusammenbruch erlitt. Ihr fassungsloses Fazit: "Jeden Tag ist hier irgendwas!"
Nach Gezanke und Gepanke um nicht ausgeteilte Zigaretten verstieg sich Tessa zeternd im Frust um die vermissten "Dreckszigaretten", so richtig sollte es mit Ziggy Starschmacht aber erst später zur Sache gehen.

Winken und Urschreie
Erst einmal wurden Cosimo, Gigi und Claudia zum "Großen Preis von Murwillumbah" auf die Rennstrecke geschickt. Das Cockpit des Grauens –einer gestikuliert, einer übersetzt es in Kommandos, eine lenkt – war jedoch so gut auf den pikanten Parcours eingestellt, dass sage und schreibe sieben Sterne dabei herumkamen. Rechts einlenken, rechts einlenken, rechts einlenken, Madonna mia. Dazu Gigi, der am Winken war wie ein Teletubbie auf Crack, unfassbar, wie Claudia dabei ruhig bleiben konnte. Und das angesichts von Schlotze, Kotze, Teer und Federn. Alte Effenberg-Schule, im Zweifelsfall gibt es ja immer noch den ausgestreckten Mittelfinger.
Zur Schatzsuche hatte man schließlich Tessa und Cecilia geschickt, die sich mit Fragen nach Quersummen und Vokalen erwartungsgemäß schwer taten. Nichts gegen den Eklat, der im Anschluss folgte. Cecilia fiel es plötzlich siedendheiß ein, dass sie von Tessa nicht allzu gern 'Baby‘ oder 'Schwester‘ genannt werden will, schon gar nicht nach so kurzer Zeit. Das Wortgefecht zwischen beiden kochte aus dem Stand über. Dem Hin und Her an Gemotze setzte Tessa "Two-Face" (O-Ton Ceciila) schließlich ein db-starkes Ende, brüllte die eben noch unter 'Baby‘ einsortierte 'Schwester‘ an, es würde JETZT REICHEN. Say my name: Tessa URSCHREI! Spätestens da hatte sich denn auch der letzte Frosch vom Acker gemacht, emotional wohl so verstört wie Sister Cecilia herself: "Das Ding hier macht uns krank, man wird ganz komisch hier drin!"
Und das war immer noch nicht der Höhepunkt. Zunächst aber gab es erst einmal Happa-Happa, in der Zusammensetzung nach dem Motto "Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht". Schwarze Vögelchen, Zucchini, Pampelmuse – wenn der kleine Hunger kommt, dürfte er sich bei diesem Speiseplan gleich wieder beleidigt verdrücken. Es gab noch nicht einmal eine dieser veganischen Überzeugungssalven nach Tessa-Art, und das soll schon etwas heißen.
Da waren's nur noch elf
Tja, bleibt die Sache mit der eklatösen Verkündung, das dicke Ende. Wir erinnern uns, da war doch noch was: Genau, an Tag 8 fliegt der erste, die erste Bewohner*in raus. Also schlurften Jan Köppen und Sonja Zietlow zum Abschluss der Sendung Richtung Lagerfeuer, knufften sich schon in diebischer Vorfreude und munkelten, dass sie die Bewohner jetzt mal so richtig von links nach rechts verarschen, veräppeln, verbimsen würden. Und das taten sie denn auch: Statt das große Auszugsszenario zu starten, hieß es nun überraschenderweise, es ginge um die Kandidaten für die nächste Dschungelprüfung.
Haareraufendes Rätseln vor dem Fernseher, Gigi, der Einzige, dem aus der Runde etwas dämmerte, bis nur noch Verena und Jana übrig blieben, die es "vielleicht" wären - und Zietlow/Köppen den beiden nun eröffneten, dass es nicht um die Prüfung, sondern, ätschibäatschi, um den Rausschmiss ging. Tja, kannste sagen, wasde willst, Teeren und Federn möchte man die Dschungelcamper manchmal, mit Schlotze einschmieren oder in den Tümpel werfen, ihnen die Zigaretten und die Feuchttüchter stiebitzen, aber mit so einem satanischen Scherz vom Hof jagen? Das geht zu weit. Ging dann aber doch los. Verene KERTH MARSCH oder Jana RAUSWURF, so lautete die Frage, Verena schlussendlich die Antwort. Schockschwere Not, Übersprungskeckern, erste Tränen, da waren es nur noch elf. File under: härtester Rauswurf, seit Berti Effe aus der Mannschaft kickte. Morgen geht es weiter.