Das Niveau des erstmals ausgestrahlten Sommer-Dschungelcamps ist, darin sind sich fast alle Kritiker einig, erschütternd. Und auch das Publikum findet an "Ich bin ein Star - Holt mich hier rein" wenig Gefallen, die Quoten liegen deutlich unter denen des Januar-Dschungelcamps. In absoluten Zahlen erreicht die Show mit etwas über zwei Millionen nicht einmal ein Drittel der Zuschauerwerte vom Januar.
Und doch gibt es Menschen, die vom Sommer-Dschungelcamp profitieren: die Kandidaten. Für die Teilnahme an der Sendung bekommt jeder der Halb-Promis 10.000 Euro Gage, wie die "Bild"-Zeitung online berichtet. Die Summe setzt sich aus drei Komponenten zusammen: 2500 Euro wird bei Vertragsunterzeichnung bezahlt, weitere 2500 Euro für die Teilnahme an der im Vorfeld aufgezeichneten Prüfung. Die restlichen 5000 Euro gibt's dann für den Auftritt in der Liveshow. Das ist viel Geld für wenig Arbeit.
Kein Wunder, dass ein angesehener Schauspieler wie Mathieu Carrière mitmacht. Der "Bild"-Zeitung sagte er: "Trash-TV zahlt besser als alle anderen Formate." Hier habe er in fünf Jahren zehnmal mehr verdient als mit seinen Filmrollen. Dabei kann der 65-Jährige auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken, er hat in unzähligen deutschen, französischen und amerikanischen Filmen mitgewirkt und drehte mit namhaften internationalen Regisseuren, darunter Volker Schlöndorff. Doch während er laut "Bild" für einen Abend im Theater etwa 1000 Euro einstreicht, bekommt er für die bloße Teilnahme an der RTL-Show das Zehnfache.
Und es ist noch mehr Geld drin: Wer es ins Finale des Sommercamps am Samstag schafft, bekommt noch einmal mindestens 5000 Euro obendrauf. Für den Sieger der Show klingelt die Kasse dann richtig, denn er oder sie darf im nächsten Januar an der zehnten Staffel des Dschungelcamps in Australien teilnehmen. Dafür werden Gagen von 60.000 bis weit über 100.000 Euro aufgerufen.
"Ich bin ein Star - Holt mich hier rein" lohnt sich also wirklich - zumindest für die Kandidaten.