ZDF-Moderatorin Dunja Hayali fühlt sich von den Fernsehbildern aus Aleppo an die eigene Kindheit erinnert. "Ich sehe meine Eltern schlaflos durch unser Haus gehen. Nächtelang. Wochenlang", postete Hayali (42) auf Facebook. Sie selbst ist in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen ist, ihren Eltern stammen aus dem Irak. "Meine Eltern warten darauf, dass das Ferngespräch nach Bagdad endlich angenommen wird, während sie im Fernsehen mit ansehen, wie Raketen über den Irak fliegen. Es ist so unendlich mühsam, Kontakt zu unseren Verwandten aufzunehmen."
Dunja Hayali: Die Bilder sind grauenhaft
Telefonieren sei mühsam gewesen: "Wenn die Verbindung zustande kommt, bricht sie häufig nach wenigen Sekunden wieder ab. Ich sehe meine Eltern immer in der Nähe des Telefons, sie warten auf ein Lebenszeichen. Ab und zu klappt es. Dann weicht die Anspannung. Aber niemals sind wir als Familie so ganz ohne Angst." Sie könne daher nachfühlen, wie es den Menschen gehen muss, die hier oder anderswo leben und nun die Angriffe auf Aleppo verfolgen, postete die Moderatorin. "Die Bilder, die uns tagtäglich erreichen, sind grauenhaft. Sie sind eine Schande. Sie zeigen uns nicht nur die Brutalität der Kriegsparteien, sie führen uns auch das Versagen der Weltgemeinschaft vor Augen."