Unter dem Titel "Wo ist Sven?" hat Sat.1-Moderator Johannes B. Kerner am Donnerstag eine Suchaktion gestartet, die in mehreren Sat.1-Sendungen und im Internet begleitet wird.
Sat.1-Reporter Sven versucht, drei Wochen lang unentdeckt durch Deutschland zu reisen. Er bewegt sich allerdings nicht wie ein Schwerverbrecher im Untergrund, sondern hält sich in der Öffentlichkeit auf, telefoniert mit seinem Handy, surft mit dem Laptop im Internet, benutzt seine EC- und Kreditkarte - und genau da liegt das Problem: "Jeden Tag hinterlassen wir unzählige elektronische Spuren", sagt Moderator Kerner zu dem Experiment und stellt gleich die entscheidenden Fragen: "Was geschieht eigentlich mit den vielen Aufzeichnungen von öffentlichen Überwachungskameras? Weiß ich, wer alles an meine EC-Kartendaten kommt, wenn ich an der Tankstelle bezahle? Wer kann mich orten, wenn ich das Handy anmache?"
Die Zuschauer sind aufgerufen, Reporter Sven zu jagen, also seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Dem Gewinner winken 10 000 Euro. "Wir wollen wissen: Ist es einem Verfolger möglich, unseren Kollegen Sven aufzuspüren, wenn wir mitteilen, wann und wo er elektronisch aktiv war?", erklärt Kerner.
Doch der Startschuss für die Aktion fiel eher mager aus. Zur ersten Live- Sendung nach mehrwöchiger Fußball-WM-Pause hatte der Privatsender vollmundig das "TV-Experiment des Jahres" angekündigt. Doch nur 1,15 Millionen Zuschauer schalteten die Sendung mit Johannes B. Kerner am Donnerstagabend ein, der Marktanteil lag bei 7,0 Prozent. Seit ihrem Start im November 2009 leidet die Show bereits unter schwachen Quoten.
Bezeichnend ist auch, dass ausgerechnet die Webseite, auf der Sven seine Tipps für die Zuschauer hinterlassen soll, bereits während der Show ausfiel und bis zum Freitagmittag unerreichbar blieb. Sven könnte sich über diese Panne eigentlich freuen. Wenn es so weitergeht, wird er auf jeden Fall unentdeckt bleiben.