Sacha Baron Cohens neue TV-Satire "Who ist America?" wird viel diskutiert. Der Komiker führt darin mit Hilfe von verschiedenen Kunstfiguren Persönlichkeiten aus der Politik, Prominente, Trump-Wähler und Waffennarren vor. Wie auch schon in seinem berühmten "Borat"-Film ist es das Ziel, nationalistische und rassistische Denkweisen offenzulegen. Eines seiner Opfer ist Jason Spencer, ein 43-jähriger republikanischer Abgeordneter im US-Bundesstaat Georgia.
Cohen tritt in der Folge mit Spencer, die am vergangenen Sonntagabend vom TV-Sender Showtime ausgestrahlt wurde, als israelischer Anti-Terrorexperte Erran Morad auf. Er bittet Spencer in einem Lehrvideo mitzuwirken, in dem es um Methoden der unmittelbaren Terrorabwehr geht - und in Spencer, der über Georgias Bundesgrenzen hinaus durch rassistische und islamophobe Äußerungen bekannt ist, findet er ein ideales Vorführobjekt.
An trauriger Absurdität nicht zu überbieten
Die Szenen der Episode, die in einem Box-Gym spielen, sind an trauriger Absurdität nicht zu überbieten. Zuerst will der Anti-Terrorexperte Morad dem Abgeordneten beibringen, wie er einen Terroristen unter einer Burka erkennt. Dazu soll Spencer einen chinesischen Touristen darstellend unter der Burka (eines Statisten) ein Foto mit einem Handy am Selfiestick machen- und Spencer folgt tatsächlich ganz brav den grotesken Anweisungen.
Der vermeintliche Anti-Terrorexperte zeigt ihm zwei weitere Verteidigungsmethoden. Um eine Entführung durch einen IS-Terroristen zu verhindern, soll er das N-Wort laut schreien, um größtmögliche Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzeugen. Spencer folgt der Anweisung mit voller Inbrunst. Schließlich lehrt Morad ihm eine Angriffstechnik, mit der man jeden IS-Terrroristen vertreibt. Dazu muss sich Spencer als Schwuler ausgeben, die Hosen runterlassen und den vermeintlichen Islamisten laut "USA" schreiend mit nacktem Hinterteil voran anrempeln. Auch dieser Anweisung folgt Spencer mit viel Engagement.
Spencer begründet Teilnahme mit Angst vor Anschlägen
Nach Ausstrahlung der Folge entschuldigte sich Spencer umgehend für die "lächerliche und schlimme Episode", weigerte sich aber, sein Abgeordnetenmandat aufzugeben. Erst auf Druck aus der Politik, unter anderem durch Gouverneur Nathan Deal, ließ er seinen Rücktritt bekannt geben.
Laut CNN begründete Spencer sein Mitwirken an der Folge mit seiner tiefsitzenden Angst, dass er oder seine Familie angegriffen würden. Er habe Todesdrohungen erhalten, nachdem er sich für ein Burka-Verbot in der Öffentlichkeit eingesetzt hatte.